Landrat Fügmann fordert Ausweitung des Impfangebots
16. März 2021 - Corona-Hotspots wie der Saale-Orla-Kreis sollen bei Impfungen bevorzugt werden / Impfstelle in Pößneck kann alle vergeben Termine wie geplant durchführen


Pößneck. Als Landrat Thomas Fügmann am Dienstagvormittag die einzige Covid-19-Impfstelle im Saale-Orla-Kreis in Pößneck besuchte, erwartete ihn Carolin Urban, die die Einrichtung gemeinsam mit Katrin Minner leitet, mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Die Schlechte: Alle verfügbaren Termine sind restlos vergriffen, so dass diejenigen, die auf eine baldige Impfung hoffen, noch etwas Geduld aufbringen müssen. Die Gute: Trotz der Aussetzung des AstraZeneca-Impfstoffs können alle Termine wie geplant durchgeführt werden.
Während die Hiobsbotschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn große Probleme für die erst in Betrieb gegangenen großen Impfzentren in Erfurt und Gera mit sich bringt, können in Thüringen alle bereits vergebenen Termine in den regionalen Impfstellen mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer oder Moderna planmäßig durchgeführt werden.
Der im Pößnecker Krankenhaus untergebrachten Impfstelle bescheinigte Landrat Thomas Fügmann bei seinem Besuch eine strukturierte, reibungslose Arbeitsweise. „Für die Corona-Impfungen ist in Thüringen zwar allein die Kassenärztliche Vereinigung zuständig, aber auch uns als Kreisverwaltung erreichen ständig Anfragen zu dem Thema und da hilft es natürlich, im Bilde zu sein. Sie haben das wirklich sehr gut organisiert. Mein Kompliment“, fand Thomas Fügmann lobende Worte für das Team der Impfstelle, das täglich rund 180 Impfwillige – vornehmlich aus den Landkreisen Saale-Orla und Saalfeld-Rudolstadt – versorgt. Auch die räumlichen Gegebenheiten seien für die Aufgabe einer kleinen, regionalen Impfstelle bestens geeignet.
Auf Dauer dürfe es jedoch nicht allein dabei bleiben. So fordert der Landrat trotz des jüngsten Rückschlags für die Impfkampagne durch die AstraZeneca-Aussetzung eine Ausweitung des Impfangebots für die Bürgerinnen und Bürger des Saale-Orla-Kreises. „Wir wollen niemandem den zugesagten Impfstoff streitig machen. Aber von zusätzlich verfügbaren Impfdosen sollten vor allem die besonders stark betroffenen Regionen profitieren“, so Landrat Fügmann.
Dass neben dem Saale-Orla-Kreis auch die benachbarten Landkreise Greiz in Thüringen und Vogtland in Sachsen sowie die Stadt Hof in Bayern zu den absoluten Hotspots in Deutschland zählen, zeige deutlich auf, dass nicht allein das Krisenmanagement der jeweiligen Landesregierung entscheidend ist, sondern die Verflechtungen vor Ort. „Und die sind hier in der Region mit den engen Beziehungen zum tschechischen Hochrisikogebiet gegeben. Das drückt sich leider auch in den hohen Infektionszahlen aus“, erklärt Thomas Fügmann und ergänzt, dass es deswegen wichtig sei, so schnell wie möglich mit dem Impfen voranzukommen.
„Für den Saale-Orla-Kreis kann das mit Hilfe einer zweiten Impfstelle umgesetzt werden, aber ebenso durch die Einbeziehung von Hausärzten. Entscheidend ist, dass die Menschen dort, wo die Viruslast am höchsten ist, so schnell wie möglich geschützt werden“, so der Landrat.
Pressesprecher
Alexander Hebenstreit