Sägewerk in Friesau will gezielt Frauen ansprechen

3. September 2021 - Leergefegter Arbeitsmarkt als größtes Wachstumshemmnis des boomenden Holzbetriebs / Geschwindigkeit und Effizienz der Produktion beeindrucken nicht nur Landrat Fügmann

Gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. Carsten Merforth (rechts) begutachteten Landrat Thomas Fügmann und seine Delegation bei einem Rundgang den Weg, den ein Baumstamm im Sägewerk bis zum fertigen Bauholz hinter sich bringt.Gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. Carsten Merforth (rechts) begutachteten Landrat Thomas Fügmann und seine Delegation bei einem Rundgang den Weg, den ein Baumstamm im Sägewerk bis zum fertigen Bauholz hinter sich bringt.

Friesau. Nachdem der Rundgang durch das Sägewerk der Mercer Timber Products GmbH in Friesau beendet war, machte Landrat Thomas Fügmann keinen Hehl aus seiner Begeisterung. „Der Betrieb hat sich kolossal geändert. Ich war bei meinem letzten Unternehmensbesuch vor fünf Jahren schon beeindruckt, aber jetzt ist alles noch einmal schneller und effizienter geworden“, hielt der Landrat  fest, als er einen der größten Betrieb der im Saale-Orla-Kreis stark vertretenen Holzindustrie besuchte.

In der Tat hat sich seit der Übernahme des Sägewerks im Jahr 2017 durch die Mercer-Gruppe, zu der auch die Zellstoff- und Papierfabrik in Rosenthal am Rennsteig gehört, einiges getan. Insgesamt wurden seither 70 Millionen Euro in den Standort investiert. Das neue Hobelwerk ist das sichtbarste Zeugnis dessen. Die Mitarbeiterzahl hat sich von rund 300 zum Zeitpunkt der Übernahme auf rund 480 erhöht. „Wir haben Investitionsrückstände aufgeholt und Arbeitsplätze gesichert“, erklärte Geschäftsführer Dr. Carsten Merforth nicht ohne Stolz.

Viel Geld und Energie steckte der Betrieb auch in verschiedene Maßnahmen für die Mitarbeitersicherheit. Dass ein Sägewerk mit solchen Kapazitäten auf so wenig Fläche arbeitet ist in der Branche einzigartig. Doch so vorteilhaft die kurzen Wege sind, stellt der geringe Platz nicht nur aufgrund von 400 bis 500 verkehrenden Lkw pro Tag eine Gefahr dar. Dem wurde mit einer strikten Verkehrstrennung und der Schaffung sicherer Fußwege entgegengewirkt.

Was mit der Errichtung des neuen Hobelwerks gelang, will Mercer in Friesau weiter forcieren. „Wir wollen perspektivisch noch mehr Prozesse automatisieren“, erklärte Dr. Carsten Merforth dem Landrat und seiner Delegation. Zugleich sei der Personalbedarf weiterhin hoch. „Der Arbeitsmarkt ist weitgehend leergefegt und wir wollen unsere Mitarbeiter lieber in anderen Bereichen einsetzen.“

Um den Personalstamm dennoch weiter auszubauen, will das auf Nadelholz spezialisierte Sägewerk nun auch auf eine Zielgruppe schauen, die bislang in der Produktion nur eine geringe Rolle spielt: Frauen. Das Ziel, so der Geschäftsführer, sei eine Erhöhung des Frauenanteils auf 20 Prozent innerhalb von fünf Jahren.

Thomas Fügmann trat die Heimreise mit einem guten Gefühl an, hat doch eines der Schwergewichte der im Saale-Orla-Kreis so wichtigen Holzindustrie eine erstklassige Entwicklung genommen. „Für mich als Landrat ist es beruhigend, das Betriebsgelände zu verlassen und zu wissen, dass wir hier ein starkes Unternehmen haben, das sichere Arbeitsplätze bietet und gut für die Zukunft aufgestellt ist.“


Pressesprecher
Alexander Hebenstreit