Sieben Neuinfektionen innerhalb eines Tages

16. Oktober 2020 - Corona-Pandemie flammt mit mehreren kleinen Infektionsherden im Saale-Orla-Kreis auf / Nachverfolgung von Infektionsketten und Kontaktpersonen gestaltet sich zunehmend schwierig

drug Skica911 auf Pixabay (2)drug Skica911 auf Pixabay (2)

Schleiz. Nachdem sich die Corona-Situation im Saale-Orla-Kreis zuletzt etwas entspannte, musste der Fachdienst Gesundheit des Landratsamtes zum heutigen Freitag wieder verhältnismäßig viele Neuinfektionen registrieren. Gleich sieben Personen wurden positiv auf das Corona-Virus SARS-CoV-2 getestet.

Drei dieser Fälle haben ihren Ursprung bei einer privaten Feierlichkeit im Saale-Holzland-Kreis. Es handelt sich um Personen, die mit einer bereits getesteten Frau in einem Haushalt leben und sich bereits in Quarantäne befanden.

Die übrigen vier Neuinfektionen haben keinen direkten Zusammenhang und verteilen sich auf das Einzugsgebiet der Städte Gefell, Neustadt und Schleiz, wobei sich bislang nur in einem Fall die Infektionsquelle – der Arbeitsplatz außerhalb des Saale-Orla-Kreises – klar bestimmen lässt. Ansonsten läuft die Ermittlung der Infektionsketten noch.

„Die Nachverfolgung der Kontaktpersonen nimmt inzwischen extreme Umfänge an. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stoßen allmählich an die Belastungsgrenze“, erklärt Amtsarzt Dr. Torsten Bossert. Die damit verbundene Gefahr benennt Landrat Thomas Fügmann: „Solange wir die Infektionsketten nachvollziehen und Kontaktpersonen rechtzeitig quarantänisieren können, bleibt das Geschehen einigermaßen unter Kontrolle. Wenn wir aber den Punkt erreichen, dass wir Infizierte und deren Kontaktpersonen nicht mehr rechtzeitig isolieren können, droht uns das Infektionsgeschehen zu entgleiten und damit eine unkontrollierte Ausbreitung des Corona-Virus.“ Noch ist die Situation im Saale-Orla-Kreis nicht so dramatisch, aber der Blick auf die deutschlandweite Pandemie-Entwicklung zeigt, wie schnell der kritische Punkt erreicht werden kann.

Und auch eine positive Nachricht gibt es kurz vor dem Wochenende: Die Situation im Hotspot Michaelisheim in Schleiz scheint sich beruhigt zu haben. „Das infektiöse Geschehen ist dort im Griff. Alle dort am Mittwoch durchgeführten Tests sind negativ“, informiert Dr. Torsten Bossert. Durch die Feinheiten der statistischen Datenermittlung gelten in der Wohnstätte der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein nur noch zwei Bewohner und zwei Beschäftigte als sogenannte aktive Fälle.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit