Rauch wird biologisch gereinigt

9. September 2022 - Schleizer Fleisch- und Wurstwaren GmbH hat Genehmigung für moderne Filteranlage erhalten

Schleiz. Wenn aus der Schleizer Fleisch- und Wurstwaren-Fabrik im Gewerbegebiet Rauch aufsteigt, dann ist das aus normalem Produktionsbetrieb gereinigter Rauch, der eine moderne Bio-Filter-Anlage durchlaufen hat.

Landrat Thomas Fügmann übergab in dieser Woche den endgültigen Bescheid zur Genehmigung des Betriebs einer neuen Filteranlage an die Geschäftsführung des Unternehmens. Zuvor war die Anlage im Probebetrieb über mehrere Monate gelaufen und die Werte des austretenden Rauches kontinuierlich analysiert worden.


Wie viel Rauch in die Umgebung austritt, das hänge von den jeweils aktuellen Abläufen in der Fleisch- und Wurstproduktion ab. Teilweise wird Rauch zeitgleich aus mehreren automatisch funktionierenden Räucherkammern – nach Ablauf der verschiedenen Räucherzeiten zum Beispiel für Bockwurst, Wiener, Knacker, Pfefferbeißer oder Schinken zwischen zwei und 12 Stunden – abgeleitet und dem Biofilter zugeführt. Dadurch entweiche der gereinigte Rauch zu jedweder Tages- und Nachtzeit  in unterschiedlichen Mengen, erklärt Betriebsleiter Carsten Herzum.
Das Räuchern der Schleizer Fleisch- und Wurstwaren erfolgt als Kalt- oder Heißräuchern bei Temperaturen von 20 bis 80 Grad Celsius.

Die Biofilter-Rauch-Waschanlage, wie sie im Betrieb bezeichnet wird, befindet sich in einem 14 Meter langen Container direkt neben dem Produktionsgebäude, wo sich die 13 Räucherkammern befinden.
Zur Reinigung wird der Rauch zunächst gekühlt und steigt dann durch mehrere Schichten von Hackschnitzeln verschiedener Holzarten auf. Der Reinigungsprozess erfolgt durch Mikroorganismen/Bakterien rein biologisch ohne chemische Zusätze. Im Zyklus von 3 Jahren werden neue Hackschnitzel aufgefüllt. Ansonsten läuft die Anlage wartungsfrei.

Innerhalb von der Gesamtinvestition von 1,5 Millionen Euro binnen zwei Jahren betrugen die Aufwendungen für die neue Filteranlage rund 150 000 Euro. Außerdem wurden Anlagen zum Räuchern von Fleisch und Wurst, eine Dampferzeugungsanlage und diverse Fleischbe- und Verarbeitungsmaschinen modernisiert und erweitert – inklusive der dafür nötigen baulichen Veränderungen, berichtet Prokurist Gerold Zölsmann.

Das aktuell 108 Mitarbeiter zählende Traditionsunternehmen liefert in alle deutschen Bundesländer, teilweise auch ins Ausland. Zu den wichtigsten Kunden zählen Handelsketten im Großverbrauchersektor sowie Autobahnraststätten, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sowie Großmärkte. Etwa die Hälfte der Schleizer Produktion mache die Thüringer Rostbratwurst in verschiedensten Varianten aus, die gebrüht verpackt wird, informiert Geschäftsführer Reiner Fischer.

Landrat Thomas Fügmann und Fachbereichsleiter Jens Heynisch übergaben den Bescheid persönlich an das Unternehmen und wünschten dem Traditionsbetrieb – auch angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen – ein erfolgreiches Fortbestehen.