Ausstellung „Komm, wie du bist!“ über das Thema Brustkrebs

Eröffnung am 9. Mai mit Betroffenen aus Schleizer Selbsthilfegruppe, regionalen Friseuren und Zweithaar-Spezialisten sowie der Ausstellungsinitiatorin per Videotelefonat

Schleiz. Seit dem 9. Mai wird im Landratsamt in Schleiz eine Ausstellung mit dem Titel „Komm, wie du bist!“ – eine Ausstellung, die das Thema Brustkrebs thematisiert – gezeigt.

Die Idee dazu hatte Franziska Pusch, Friseurmeisterin und Zweithaar-Spezialistin aus Heide in Schleswig-Holstein, die in ihrer Arbeit täglich mit Frauen und auch Männern zusammenkommt, „die sich ihrer Krebserkrankung stellen und einen harten Weg beschreiten mussten“ - eine Idee, die im ersten Corona-Lockdown geboren und binnen weniger Wochen umgesetzt wurde.

So berichtete Franziska Pusch per Video-Telefonie zur Ausstellungseröffnung am 9. Mai.
Moderiert wurde die Eröffnung von Landrat Thomas Fügmann, der die gelungenen, berührenden Fotos lobte. "Kompliment! Es ist sehr gu gelungen, Frauen zu zeigen, die trotz ihrer Erkrankung das Beste aus ihrem Leben machen."

„Brustkrebs und Krebs geht uns alle an. Es kann jede treffen. Wir möchten die Hemmschwellen verringern und zeigen, dass es ja immer noch Frauen sind, die nicht nur auf die Krankheit reduziert werden wollen, sondern sich eben immer noch als Frau fühlen. Mit allen Facetten,“ erklärt Ulrike Schacht, die als Fotografin an der Kampagne maßgeblich mitgewirkt hat.

Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Dithmarschen, dem evangelischen Frauenwerk Dithmarschen, dem dortigen Lokalen Bündnis für Familie und der Volkshochschule wurde die Kampagne „Komm, wie du bist!“ gestartet, die seit zwei Jahren bundesweit gezeigt wird. –
Aktuell, bis zum 30. Juni 2022, im Landratsamt des Saale-Orla-Kreises in Schleiz. Zur Eröffnung waren auch Mitglieder der Schleizer Selbsthilfegruppe Frauenselbsthilfe nach Krebs, die Frisörin Claudia Neupert aus Hirschberg sowie Mandy Backhaus aus dem sächsischen Wernesgrün im Gespräch.

Claudia Neupert stellte Perücken und ihre Dienstleistungen rund um das Thema Zweithaar vor. "Haare sind unser schönstes Accessoires, sie sind wichtig für unser Selbstwertgefühl", weiß die seit 12 Jahren selbständige Frisörin. Auch aus familiärer Erfahrung kenne sie die Situation, wenn durch eine Krebsbehandlung die eigenen Haaren ausgehen. "Wir können helfen, diese Zeit zu überstehen und sich trotzdem schön zu fühlen", so die Hirschbergerin.

Mandy Backhaus aus Wernesgrün kümmert sich ebenfalls um Kundinnen und Kunden, die Perücken benötigen. "Zweithaare sind unser zweites Standbein", erklärt sie. Der Salon bildet auch Friseure aus ganz Deutschland zu diesem Thema aus.

Yvonne Adam von der Schleizer Selbsthilfegruppe berichtete zur Vernissage von ihren Erfahrungen mit der schweren Krankheit und vom großen Zusammenhalt und der gegenseitigen Unterstützung der Gruppe. "Dieser Austausch untereinander ist für jeden von uns sehr wichtig, auch das Weitergeben von Erfahrungen und gemeinsame Erlebnisse", so die Vorsitzende. Ein Mal im Monat trifft sich die Gruppe, die derzeit 30 Mitglieder hat.

Am 22. Juni, 18 Uhr, gibt es im Rahmen der Ausstellung eine Veranstaltung mit Vortrag zum Thema Brustkrebs in der Wisentahalle, informierte Ausstellungskoordinatorin Nadine Hofmann.

Dr. med. Joachim Bechler, Leiter des Brustkrebs-Zentrums Apolda, referiert unter dem Titel: Kann Vorsorge die Heilungschancen bei Krebs verbessern? Welche Möglichkeiten der Vorsorge gibt es? Der Eintritt ist frei.

„An diesem Abend sind außerdem mehrere Gesprächspartner mit Infoständen in der Wisentahalle dabei“, informiert die Gleichstellungsbeauftragte des Saale-Orla-Kreises und Ausstellungskoordinatorin Nadine Hofmann.
Dies sind die Thüringer Krebsgesellschaft e.V., die neben Beratungen zum Thema Brustkrebs auch das Erlernen des Tastens von Knoten in der Brust anhand von Modelbrüsten anbietet sowie das Sanitätshaus Carqueville aus Schleiz, das zu Epithesen berät und spezielle Wäsche und Bademode vorstellt, der Arbeitskreis Gesundheit des Landratsamtes sowie das Gesundheitsmanagement Saale-Orla-Kreis, vertreten durch Jana Hölzel.
Mit dabei sind auch Claudia Neupert, Frisörin aus Hirschberg, sowie Mandy Backhaus von der Haarkunst GmbH aus Wernesgrün, die sich als Zweithaarspezialistinnen beim Thema Perücken sehr gut auskennen und dazu beraten.

Pressesprecherin
Brit Wollschläger