Steckbrief des Saale-Orla-Kreises

Name

Seinen Namen verdankt der Saale-Orla-Kreis zwei Flüssen. Die Saale fließt auf einer Länge von 86 Kilometern durch das Kreisgebiet. Die ebenfalls namensgebende Orla ließ im Norden die Orlasenke, ein breites Tal, entstehen und ist ein 35 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Saale.


Kreisstadt

Die Kreisstadt ist das zentral gelegene und 8866 Einwohner (Stand 31.12.2022) zählende Schleiz.


Geschichte

Der Saale-Orla-Kreis entstand am 1. Juli 1994 im Zuge der Thüringer Gebietsreform aus den ehemaligen Landkreisen Lobenstein, Pößneck und Schleiz. Lediglich die Stadt Lehesten (bis dato Landkreis Lobenstein) sowie die Gemeinde Lausnitz (bis dato Landkreis Pößneck / heute Ortsteil von Unterwellenborn) gehörten nicht zum neuen Kreisgebiet und fielen an den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Weite Teile der Gebiete um Bad Lobenstein und Schleiz hatten im Fürstentums Reuß sowie im Landkreis Schleiz (bis 1952), zu dem auch Ortschaften des späteren Kreis Pößneck wie Knau und Dreba zählten, eine gemeinsame Geschichte. Der Kreis Pößneck entstand 1952 nach dem historischen Vorbild des einstigen Neustädter Kreis, unter anderem ergänzt um die ebenfalls ernestinisch geprägte und namensgebende Stadt Pößneck.


Lage

Der Saale-Orla-Kreis liegt mitten in Deutschland – direkt an der Bundesautobahn 9, genau zwischen München und Berlin, im östlichen Teil des Thüringer Waldes und im Dreiländereck des bayrischen, sächsischen und thüringischen Vogtlandes. Gemeinsam mit dem angrenzenden Teil Tschechiens bilden diese Regionen die „Euregio Egrensis“.


Einwohner

Im Saale-Orla-Kreis leben knapp 80 000 Einwohner. Zum 31.12.2022 hat das Landesamt für Statistik für den Saale-Orla-Kreis genau 79.178 Einwohner erfasst, darunter 39.872 Frauen und 39.306 Männer. Die Hälfte der Bevölkerung im Landkreis ist 50 Jahre und älter.

Bei seiner Entstehung im Jahr 1994 beherbergte der Landkreis noch 102.875 Menschen. Die größte Stadt ist Pößneck mit 11.752 Einwohnern.


Landschaft

Der Saale-Orla-Kreis erstreckt sich als drittgrößter Landkreis Thüringens über eine Fläche von 1.148 km² mit rund 50 Prozent landwirtschaftlicher Fläche, 40 Prozent Waldfläche, fünf Prozent Wasserfläche und fünf Prozent bebautem Gebiet mit Städten, Gemeinden, Infrastruktur.

Die höchste Erhebung mit 732,9 m üNN ist der Sieglitzberg bei Bad Lobenstein

Die Saale bildet mit der etwa 80 Kilometer langen und fünfmal gestauten Saalekaskade das größte zusammenhängende Stauseegebiet Europas – das „Thüringer Meer“. Eingebettet in die sogenannten Bleiberge liegt hier der größte Stausee Deutschlands: der Bleilochstausee. Ein paar Kilometer flussabwärts befindet sich die Hohenwartetalsperre.

Das blaue Band der Saale mit dem Thüringer Meer, die weiten Wälder am Rennsteig, das Plothener Teichgebiet, endlos scheinende Orchideenwiesen und viele andere Schönheiten charakterisieren die Einzigartigkeit des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Flachhügelige Landschaften mit Wiesen und Feldern sowie  markante Zechsteinriffe und Tafelberge mit herrlichen Weitblicken prägen die Region der Orlasenke.

Im Naturschutzgebiet Dreba-Plothener Teichgebiet (1.094 ha), dem „Land der Tausend Teiche“, wurden schon über 250 Vogelarten, 14 Amphibien- und Lurcharten, 23 Libellenarten und sechs verschiedene Fledermausarten beobachtet.


Stauseen & Flüsse
  • Talsperre Bleiloch – 215 Mio m³ Stauraum – 9,2 km² Wasserfläche
  • Talsperre Hohenwarte (Saale-Orla-Kreis und Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) – 182 Mio m³ Stauraum – 7,3 km² Wasserfläche
  • Talsperre Burgkhammer – 5,6 Mio m³ Stauraum – 0,8 km² Wasserfläche
  • Saale (86 km)
  • Wisenta (54 km)
  • Orla (35 km)
  • Sormitz (21 km)
  • Kotschau (9 km)