Neue Ausstellung „Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“

Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens des Netzwerkes gegen häusliche Gewalt im Saale-Orla-Kreis wurden Ausstellung im Landratsamt und neue Infoflyer präsentiert

Schleiz.  Die wichtigsten Aufgaben des Netzwerkes gegen häusliche Gewalt sind heute die gleichen wie zur Gründung vor 15 Jahren: Konkrete lokale Ansprechpartner für Betroffene sein, Vernetzung der Institutionen und Beratungsstellen, Aufklärung und Prävention. Darin waren sich Silvia Koberstädt, Begründerin und erste Vorsitzende des Netzwerkes, und ihre Nachfolgerin als Gleichstellungsbeauftragte des Saale-Orla-Kreises und Netzwerkvorsitzende seit 2019, Nadine Hofmann, einig.

Fast auf den Tag genau 15 Jahre nach der Gründung im Jahr 2007 wurde am 2. November 2022 im Foyer des Landratsamtes eine Ausstellung mit dem Titel „Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“ eröffnet. „Ich bin dankbar, dass sich das Netzwerk dieses Themas annimmt und den Betroffenen ganz konkret hilft“, so Landrat Thomas Fügmann. „Es gibt sie leider auch hier in unserer ländlichen Region: die häusliche Gewalt, die Gewaltausübung im eigenen Zuhause. Und ist es wichtig, dass die Betroffenen erfahren, wo sie Hilfe finden können. Deshalb ist die Arbeit des Netzwerkes vor Ort so wichtig“, betonte der Landrat.

Das interdisziplinär arbeitende Netzwerk ist ein Kreis von Expertinnen und Experten staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen und Beratungsstellen im Kreisgebiet, die in ihrer täglichen Arbeit mit unterschiedlichen Formen häuslicher Gewalt befasst sind und Betroffenen helfen.
Waren es zu Beginn zehn Partner, die zusammen arbeiten, sind es nach 15 Jahren 21 Institutionen und Beratungsstellen, die ihre Kräfte bündeln.

„Ein Ergebnis der Arbeit des Netzwerkes ist die Schaffung Frauenschutzwohnung im Saale-Orla-Kreis, die leider sehr oft gebraucht wird“, informierte Landrat Thomas Fügmann. „Mein Dank gilt allen, die dieses Angebot möglich gemacht haben und die Wohnung weiter betreiben und die Betroffenen betreuen“.

Speziell der Frauenschutzwohung ist einer der neuen Informationsflyer des Netzwerkes gewidmet, die die Vorsitzende Nadine Hofmann zum 15-jährigen Bestehen präsentierte. Neben Informationen, wie die Aufnahme in die Frauenschutzwohnung als Zufluchtsort erfolgen kann, enthält das Flugblatt auch die wichtigsten Telefonnummern in Notsituationen für Frauen: Die 110, den Polizeinotruf, und die Nummer des Frauennotrufs im Saale-Orla-Kreis: 0174 5647019.

In der Ausstellung im Foyer des Landratsamtes sind außerdem Infotafeln und Gestaltungen zu sehen, die das Ergebnis einer kreativen Zusammenarbeit der Opfer-Schutz-Organisation Weißer Ring und der Euroakademie Pößneck sind. Auszubildende im Berufsfeld Erzieher/Erzieherin haben diese im Unterricht erarbeitet und als Wanderausstellung bereits an mehreren Orten gezeigt; unter anderem in Schaukästen in Pößneck.

„Unsere Schüler haben sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und eine sehr gute Arbeit in der gestalterischen Umsetzung geleistet“, lobte die Pädagogische Leiterin der Euroakademie, Isabel Illmann. Die Auszubildende Silke Schmidt aus dem zweiten Ausbildungsjahr beschrieb, wie Fotos und Texte zum Thema häusliche Gewalt entstanden sind und wie wichtig den künftigen Erzieherinnen und Erziehern die Arbeit an diesem Thema ist.

Die neuen Flyer und Visitenkarten mit den Kontaktdaten der Netzwerkpartner werden nun an öffentlichen Orten, in Behörden, Beratungsstellen, Arztpraxen usw. ausgelegt, um Betroffene und Angehörige auf die Hilfsangebote aufmerksam zu machen.

Weitere Informationen: www.saale-orla-kreis | Netzwerk gegen häusliche Gewalt

Pressesprecherin
Brit Wollschläger