Ehrenamtliche Helfer für Schnelltests gesucht

28. Dezember 2020 - Unterstützung beim Durchführen von Corona-Schnelltests soll Personal in Einrichtungen wie Pflegeheimen entlasten / Saale-Orla-Kreis weiter in der bundesweiten Spitzengruppe

CoronaIllustration WilfriedWende auf PixabayCoronaIllustration WilfriedWende auf Pixabay

Schleiz. Auch wenn mit den ersten Impfungen ein leises Hoffnungszeichen für den Kampf gegen die Corona-Pandemie gesetzt wurde, dürfte es noch einige Zeit dauern, bis ausreichende Teile der Bevölkerung immunisiert sind. Bis dahin gilt es weiterhin sich und andere vor einer Infektion zu schützen. Ganz besonders gilt das in Gemeinschaftseinrichtungen wie Pflegeheimen, für deren Bewohnerinnen und Bewohner ein Corona-Ausbruch eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben darstellt.

Um in diesem Bereich zügig reagieren zu können, wird nun verstärkt auf sogenannte Antigen-Schnelltests gesetzt. Nicht nur Besucher und Bewohner sollen regelmäßig getestet werden sondern auch das Personal – und das zweimal wöchentlich. So soll es gelingen, infizierte Menschen von den übrigen Personen fernzuhalten, ehe sich das Corona-Virus unbemerkt ausbreiten kann.

Soweit zur Theorie. In der Praxis stellt die Vorgabe das ohnehin stark ausgelastete Pflegepersonal vor erhebliche Probleme, da diese zusätzliche Aufgabe schlimmstenfalls zulasten der Betreuungszeit geht. Um das zu verhindern, wird nach freiwilligen Helfern gesucht, die die Einrichtungen beim Durchführen der Schnelltests unterstützen.

„Die Idealbesetzung wären Medizinstudenten. Sie kennen sich auf diesem Gebiet aus und aufgrund des Alters ist das Risiko einer schweren Erkrankung im Fall einer Ansteckung eher gering“, erklärt der Amtsarzt des Saale-Orla-Kreises, Dr. Torsten Bossert. Grundsätzlich kann sich aber jeder Freiwillige melden. Eine medizinische Ausbildung ist keine zwingende Voraussetzung, da das Durchführen der Schnelltests in einer kurzen Schulung erlernt werden kann.

„Ich glaube, dass jedes Heim und jede Gemeinschaftseinrichtung im Saale-Orla-Kreis froh wäre, wenn sich jemand findet, der morgens vorbeikommt und für drei Stunden Schnelltests durchführt“, ist Dr. Torsten Bossert überzeugt. Interessenten werden gebeten, sich via E-Mail an gesundheit@lrasok.thueringen.de zu melden. Eventuelle Nachfragen können im Anschluss schriftlich oder telefonisch geklärt werden.

Dass bei der Eindämmung der Corona-Pandemie weiterhin jede Unterstützung willkommen ist, zeigt der Blick auf die Fallzahlen. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 432,1 (347 Infektionen) gehört der Saale-Orla-Kreis weiterhin zu den zehn am stärksten betroffenen Landkreisen Deutschlands. Seit der letzten Meldung am 1. Weihnachtsfeiertag kamen an Saale und Orla 92 Neuinfektionen hinzu, die sich auf alle selbstständig verwalteten Städte und Einheitsgemeinden bzw. Verwaltungsgemeinschaften verteilen. Die stärksten Zuwächse verzeichnen Bad Lobenstein (13), Pößneck (10) und die Verwaltungsgemeinschaft Triptis (9) sowie Neustadt, Schleiz und Tanna (je 8).

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit