Ernte im Saale-Orla-Kreis fällt trotz Dauerregen zufriedenstellend aus

29. August 2023 - Landrat Fügmann zum Erntegespräch in Oettersdorf: Befürchtete Qualitätsverluste beim Getreide halten sich in Grenzen

Oettersdorf ist einer von nur noch wenigen Standorten in Thüringen, wo in großem Stil Kartoffeln angebaut werden. Hier stehen der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Gunnar Jungmichel, der Vorsitzende der Oettersdorfer Landwirtschaftlichen AG, Harald Berger, und Landrat Thomas Fügmann im Kartoffellagerhaus, dessen 35-jähriges Bestehen am Wochenende mit einem bunten Programm gefeiert wird.Oettersdorf ist einer von nur noch wenigen Standorten in Thüringen, wo in großem Stil Kartoffeln angebaut werden. Hier stehen der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Gunnar Jungmichel, der Vorsitzende der Oettersdorfer Landwirtschaftlichen AG, Harald Berger, und Landrat Thomas Fügmann im Kartoffellagerhaus, dessen 35-jähriges Bestehen am Wochenende mit einem bunten Programm gefeiert wird.

Oettersdorf. Viel Niederschlag und eine überschaubare Zahl trockener Tage während der eigentlichen Erntezeit ließen für die Landwirte im Saale-Orla-Kreis Schlimmeres befürchten. Doch im Großen und Ganzen sollte es dann doch besser kommen als gedacht; bei den meisten Feldfrüchten stimmten die Erträge. Davon konnte sich Landrat Thomas Fügmann beim jährlichen Erntegespräch überzeugen, das ihn gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Gunnar Jungmichel, und Olaf Löschner, Referatsleiter im Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum, zur Landwirtschaftlichen AG nach Oettersdorf führte, die am Sonntag, 3. September, das 35-jährige Bestehen ihres Kartoffellagerhauses feiert.

„Es war ein Jahr, wie wir es noch nie hatten“, sagte Gunnar Jungmichel zu Beginn des Erntegesprächs, um im selben Atemzug festzuhalten, dass er diese Aussage nicht zum ersten Mal traf. Insbesondere die wechselnden Phasen von Dauerregen und anhaltender Trockenheit machten den Bauern der Region zu schaffen und führten zu einer spürbaren Verzögerung beim Einbringen der Ernte. Ohnehin habe sich durch den Klimawandel der Niederschlag zum größten Einfluss auf die hiesige Landwirtschaft entwickelt, während die Sorgen vor zu strengen Wintern inzwischen in den Hintergrund gerückt seien.

Besonders beim Getreide gab es Befürchtungen, dass es aufgrund des nassen Sommers nur noch für den Futtertrog, nicht aber zum Backen und Brauen taugen würde. „Insgesamt können wir aber zufrieden sein mit der Ernte – vor allem weil die Qualitäten noch in Ordnung waren“, fasste Gunnar Jungmichel zusammen. Wirklich enttäuschend fiel das Ergebnis lediglich bei der Sommergerste aus, was unter anderem zur Folge hat, dass die vornehmlich süddeutschen Brauereien in diesem Jahr deutlich weniger Braugerste aus dem Saale-Orla-Kreis erhalten werden.

Neben Fragen nach der Ernte sowie den Erlösen der Erzeugnisse, deren Preise nicht vor Ort festgelegt werden, sondern einem permanent schwankenden Weltmarkt unterliegen, interessierte sich Landrat Thomas Fügmann auch für die personelle Situation der Agrarbetriebe. Hierzu zeichnete der Vorsitzende der Oettersdorfer Landwirtschaftlichen AG, Harald Berger, ein zweigeteiltes Bild. Während die Landwirte im Pflanzenbau kaum Nachwuchssorgen plagen, finden sich nur Wenige, die in der Tierhaltung arbeiten möchten. So ließe sich beispielsweise die Oettersdorfer Milchviehanlage ohne polnische Melker nicht mehr betreiben. Immerhin: Erstmals seit vielen Jahren fand sich in Oettersdorf wieder ein Lehrling, der eine Ausbildung zum Tierwirt begann.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit