Kita- und Schulschließung im Saale-Orla-Kreis ab Dienstag

28. Februar 2021 - Landeskrisenstab fordert umgehende Schließung, nachdem die Inzidenz am Sonntag über 200 steigt / Landrat Fügmann erwirkt wenigstens einen Tag Vorlaufzeit für alle Beteiligten

Schüler schreibt an einem TischSchüler schreibt an einem Tisch

Schleiz. Familien, Schulen und Kindergärten im Saale-Orla-Kreis müssen sich darauf einstellen, dass die Einrichtungen den einschränkten Regelbetrieb („Stufe Gelb“) bereits zum Dienstag, 2. März, wieder einstellen müssen. Am heutigen Sonntag kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis auf 206,7 und damit über den Grenzwert von 200, für den in Thüringen „Stufe Rot“ – die Schließung der Einrichtungen außer für eine Notfallbetreuung – vorgeschrieben ist.

Während die Kreisverwaltung für diesen Fall allen Beteiligten mehrere Tage Vorlaufzeit geben wollte, pocht der Landeskrisenstab jedoch auf eine sofortige Umsetzung. So wurde das Landratsamt am Sonntag aufgefordert, die Schließung bereits zum morgigen Montag umzusetzen. Das wiederum stieß auf Widerstand von Landrat Thomas Fügmann, der zumindest erwirken konnte, dass die Schließung der Einrichtung erst ab Dienstag erfolgt.

„Auch das ist keine Lösung, mit der ich glücklich bin. Ich habe mehrfach gesagt, dass Eltern und die Verantwortlichen der Einrichtungen bei einer erneuten Schließung genügend Zeit zur Planung bekommen sollten und dazu reicht dieser eine, zusätzliche Tag allein nicht aus“, erklärt Thomas Fügmann. „Wenigstens können wir so aber das Chaos vermeiden, dass es am Montagmorgen unweigerlich gegebenen hätte, weil eine Entscheidung zur sofortigen Schließung gar nicht so schnell bei allen Beteiligten angekommen wäre; von der Umplanung von Kinderbetreuung und Arbeit für die Eltern ganz zu schweigen“, so der Landrat weiter.

Da Letzteres in den nächsten Tagen vermehrt zum Problem werden dürfte, bittet Landrat Fügmann die Einrichtungsleitungen anfangs um besondere Kulanz bei der Gewährung der Notfallbetreuung. „Nicht alle betroffenen Eltern werden sich so schnell auf die geänderte Situation einstellen können, weswegen ich auf ein Entgegenkommen der Verantwortlichen in den Kindergärten und Schulen hoffe – auch dann, wenn in Einzelfällen die Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Notbetreuung formell nicht gegeben sind.“

Zur Umsetzung der Kita- und Schulschließungen wurde durch die Kreisverwaltung noch am Sonntag eine Allgemeinverfügung erarbeitet, die nach Prüfung durch das Landesverwaltungsamt und das Gesundheitsministerium am morgigen Montag erlassen wird.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit