Landräte Heller und Fügmann machen sich für Berufsschulzentrum Hermsdorf-Schleiz-Pößneck stark

23. März 2023 - Landkreisübergreifende Bildungseinrichtung steht fünfeinhalb Jahre nach seiner Gründung auf soliden Beinen / Fügmann: Berufsschulzentrum ist eine Erfolgsstory

Abteilungsleiter Steffen Töpel (Mitte) informierte die Landräte Andreas Heller (links) und Thomas Fügmann über die Gegebenheiten am Berufsschulstandort Schleiz.Abteilungsleiter Steffen Töpel (Mitte) informierte die Landräte Andreas Heller (links) und Thomas Fügmann über die Gegebenheiten am Berufsschulstandort Schleiz.

Schleiz/Pößneck. Als das Staatliche Berufsschulzentrum Hermsdorf-Schleiz-Pößneck im Jahr 2017 gegründet wurde, war es eine bundesweite Premiere und gewissermaßen auch ein Experiment: Erstmals teilten sich mit dem Saale-Holzland-Kreis und dem Saale-Orla-Kreis zwei Landkreise die Trägerschaft über eine solche Einrichtung. Inzwischen – gut fünfeinhalb Jahre später – kann man festhalten: Das Modell hat sich bewährt. Oder wie es der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, ausdrückte: „Das gemeinsame Berufsschulzentrum ist eine Erfolgsstory.“

Gemeinsam mit Landrats-Kollege Andreas Heller aus dem Saale-Holzland-Kreis und Schulleiter Marc Roßner besuchte er die Schulstandorte in Schleiz und Pößneck, um sich aus erster Hand über die aktuelle Situation zu informieren und zugleich bestehende und künftige Herausforderungen zu besprechen. Denn: Der Erhalt der Berufsschulstandorte im ländlichen Raum erfordert immer wieder aufs Neue Hartnäckigkeit, um der Jugend auch künftig eine wohnortnahe Berufsausbildung zu ermöglichen. Insbesondere die Zentralisierung durch das Abwandern immer weiterer Ausbildungsgänge etwa nach Gera und Jena hat zahlreiche Berufsschulstandorte in Ostthüringen geschwächt – nicht nur im Saale-Holzland- und Saale-Orla-Kreis.

„Ausbildung gehört in den ländlichen Raum und deswegen müssen die Schulstandorte mit all ihren Berufsfeldern erhalten bleiben“, bekräftigt Andreas Heller. Zwar sei der Betrieb einer Schule mit drei Standorten durchaus eine Herausforderung, „aber es überwiegen ganz klar die Vorteile“, so Heller weiter.

Ein Teil des Erfolgsrezeptes dürfte dabei sein, dass den Schulstandorten in Hermsdorf, Schleiz und Pößneck nicht ein zentrales Konzept übergestülpt wurde, sondern alle ihre speziellen Ausrichtungen und Eigenheiten beibehielten. Damit gelingt es seit Langem, die Schülerzahl konstant bei etwa 1000 zu halten und auch für die kommenden Jahre wird kein Rückgang erwartet. Auch auf Seiten der Lehrkräfte ist man gut aufgestellt, zumal es die Kooperation ermöglicht, schnell auf mögliche Lücken an einem der Standorte zu reagieren.

Für die verantwortlichen Landräte – beide im früheren Berufsleben selbst Lehrer und damit vom Fach – ist die dezentrale Berufsausbildung auch ein wesentlicher Standortfaktor über das Schulische hinaus. „Es ist wichtig, dass die Berufsausbildung vor Ort passiert. Einerseits gelingt es so, die Abwanderung zu verhindern und die Jugend in der Region zu halten, andererseits ist es für die ansässigen Betriebe überlebenswichtig, Nachwuchs heranzuziehen“, erklärt Thomas Fügmann.

Dass die Voraussetzungen für eine lange Zukunft des Berufsschulzentrums Hermsdorf-Schleiz-Pößneck auch über die sächlichen und baulichen Voraussetzungen hinaus gut sind, unterstrich derweil Andreas Heller. „Was ich hier gesehen habe – nicht zuletzt das Auftreten der Schüler und Lehrer –, gibt Mut und stimmt mich optimistisch. Das Hauptziel bleibt es, die drei Berufsschulstandorte zu erhalten.“

 

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit