Ostthüringer Landräte für den Erhalt der Berufsschulstandorte

21. Januar 2021 - Neuer Berufsschulnetz-Plan sieht weitere Konzentrierung der Berufsschulstandorte vor

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Schleiz. Alle sechs Jahre wird das Berufsschulnetz im Freistaat Thüringen überarbeitet, das nächste Mal zum Schuljahresbeginn 2022/23. Der Erhalt und die Stärkung der Berufsschulstandorte in Ostthüringen stehen dabei im Fokus für Landrat Thomas Fügmann im Saale-Orla-Kreis und seine Amtskollegen, die Landräte Andreas Heller (Saale-Holzland-Kreises) , Martina Schweinsburg (Greiz) und Uwe Melzer (Altenburger Land).

Im Saale-Orla-Kreis teilt man die Bedenken des Landrates Andreas Heller, dass durch die Forderungen des Landes nach neuen Mindestklassengrößen und die Verlagerung von Ausbildungsgängen in die größeren Städte die Gefahr besteht, dass die duale Ausbildung im ländlichen Raum unzulässig ausgedünnt und geschwächt wird.

„Wenn man, den Vorstellungen des Ministeriums folgend, große Teile der dualen Ausbildung in die größeren Städte verlagert, dann wird der ländliche Raum nicht gestärkt, sondern geschwächt“, so Landrat Heller. „Stattdessen sollte in der Berufsschullandschaft die vorhandene Ausgewogenheit erhalten bleiben.“ Während Berufsschulen in den größeren Städten nicht auf jeden Schüler angewiesen sind, seien diese für den Fortbestand der Berufsschulen im ländlichen Raum existenziell. 

„Der Saale-Holzland-Kreis und der Saale-Orla-Kreis haben 2017 ein gemeinsames Berufsschulzentrum Hermsdorf-Schleiz-Pößneck geschaffen und damit in die Zukunft investiert“, so Landrat Heller. „Wir werden jetzt auch gemeinsam darum kämpfen, dass dieses Zentrum eine Zukunft hat.“ Standorte und Berufsschulklassen sollten langfristig festgeschrieben werden, nur so lasse sich die Qualität der Berufsschulen auch an den Bedarfen der Unternehmen ausrichten.

Landrat Thomas Fügmann schließt sich den Forderungen seines Amtskollegen voll und ganz an und betont, „dass das angebotene Spektrum der Berufsfelder am Berufsschulzentrum Hermsdorf-Schleiz-Pößneck nicht verhandelbar ist. Der Status quo muss erhalten bleiben, um weiterhin eine starke und breitgefächerte Berufsausbildung in den Landkreisen gewährleisten zu können.“

Pressesprecherin
Julia Weiß