Selbsthilfegruppe für Lipödem-Betroffene sucht Mitglieder
9. Mai 2025 - Selbsthilfe-Kontaktstelle des Landratsamtes unterstützt Neugründung


Schleiz. Im Saale-Orla-Kreis soll es bald ein neues Angebot zur Unterstützung für Betroffene eines Lipödems bzw. Lymphödems geben. Hierfür sucht Annette Kempfert Personen, die den Mut haben, über ihre Erkrankung zu sprechen, nach Unterstützung suchen und sich mit anderen Betroffenen austauschen und damit gegenseitig helfen wollen.
Bei einem Lipödem kommt es zur unkontrollierten Fettvermehrung an Beinen, Hüfte und Gesäß – in manchen Fällen auch an den Armen. Diese nicht heilbare, chronische Erkrankung, die fast ausschließlich bei Frauen auftritt, wird in der öffentlichen Wahrnehmung häufig mit klassischem Übergewicht verwechselt. Die Betroffenen leiden daher nicht nur körperlich, sondern vor allem auch seelisch. Die Symptome führen zu einem hohen Schamgefühl, so dass viele Patientinnen sich nicht trauen, offen über ihre Erkrankung zu sprechen. Diesem Umstand will Annette Kempfert durch die Gründung einer Selbsthilfegruppe entgegenwirken.
„Gemeinsam wollen wir uns durch den Austausch unter Gleich-Betroffenen unterstützen und Halt geben, uns gegenseitig Mut machen und aufmuntern. Frauen mit dieser Erkrankung stoßen kaum auf Verständnis oder Anerkennung – auch das möchte ich mit der Selbsthilfegruppe ändern“, so Kempfert über ihre Initiative zur geplanten Neugründung.
Sie selbst leidet seit zwei Jahren an einem Lipödem mit Lymphödem und kennt daher die Sorgen und Probleme, die mit einer solchen Diagnose einhergehen, aus eigner Erfahrung. Unterstützt wird sie beim Aufbau des neuen Angebots von Martina Franke, die die Selbsthilfegruppen-Kontaktstelle des Landratsamtes koordiniert.
Bisher gibt es deutschlandweit weniger als einhundert Selbsthilfegruppen für Patientinnen mit Lipödem bzw. Lymphödem, obwohl etwa jede zehnte Frau in Deutschland von dieser Krankheit betroffen ist. Im Mittelpunkt der geplanten Zusammentreffen soll der gemeinsame Austausch über Erlebnisse, Probleme und Erfahrungen stehen.
Betroffenen Personen, die Teil der Selbsthilfegruppe werden möchten, können sich entweder direkt an die Gruppengründerin Annette Kempfert (E-Mail: kempfert.buero@online.de) oder an die Selbsthilfegruppen-Koordinatorin des Saale-Orla-Kreises, Martina Franke, wenden. Die Kontaktstelle im Landratsamt ist telefonisch unter 03663 488 179 oder per E-Mail an: m.franke2@lrasok.thueringen.de zu erreichen.