Soziale Angebote sollen im Saale-Orla-Kreis in Präventionsketten besser vernetzt werden

15. März 2023 - Auftaktveranstaltung mit über 50 Akteuren in Schleiz

Schleiz. Mit dem Ziel, lokale Präventionsketten für ein „Chancengerechtes Leben im Saale-Orla-Kreis“ aufzubauen, trafen sich am 15. März über 50 Mitarbeiter verschiedener Ämter, freier Träger, von Schulen, Krankenkassen, Behindertenverband und weiterer Institutionen in Schleiz.

„Thüringer Präventionsketten“ werden über Europäische Sozialfonds und das Land Thüringen in zunächst sechs Kreisen und kreisfreien Städten gefördert, informierte Claudia Michelfeit (Leiterin „Strategische Planung“ im Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie).

„Der Begriff Präventionsketten ist bisher nicht im hiesigen Sprachgebrauch bekannt und sollte gut erklärt werden“, empfahl Almut Lukas, die als Beigeordnete des Landrates des Saale-Orla-Kreises die Auftaktveranstaltung in der Wisentahalle eröffnete. „Vielleicht kann man sich eine Kette von Angeboten vorstellen, die den Menschen der Region ein Aufwachsen in Wohlergehen über den gesamten Verlauf von Kindheit und Jugend, Berufsleben bis zum Alter ermöglichen soll – mit möglichst gleichen Chancen für alle“, so Lukas.

Präventionsketten verstehen sich als professionelle Netzwerke, die sich ein möglichst lückenloses Ineinandergreifen von Angeboten zur Sicherung chancengerechter Entwicklung von der frühsten Kindheit bis ins hohe Alter zum Ziel setzen.
Natürlich gibt es in den Thüringer Landkreisen und Kommunen bereits viele gute Angebote und Einrichtungen zur Unterstützung für Familien; doch teilweise seien sie nicht genug bekannt, teilweise komme die angebotene Hilfe nicht bei denen an, die sie am dringendsten bräuchten, teilweise seien die Angebote aufgrund der großen Entfernungen im ländlichen Raum für viele Familien nicht erreichbar, erklärten mehrere Akteure.
„Wir brauchen Sie alle“, sprach Koordinatorin Jana Einsiedel die Netzwerkpartner zur Auftaktveranstaltung an.

Zunächst gelte es, eine Bestandsanalyse zu erarbeiten und Organisationsstrukturen zu schaffen. Die Gesamtstrategie für den Saale-Orla-Kreis – eine integrierte Sozialplanung – soll in den kommenden zwei Jahren entwickelt werden. „Das ist ein längerfristiger Prozess, eher ein Marathon als ein Sprint“, erklärte die Fachbereichsleiterin Jugend, Soziales und Gesundheit im Landratsamt, Yvonne Lautenschläger.

In mehreren Workshops diskutierten die Teilnehmer die Möglichkeiten für Chancengerechtigkeit in verschiedenen Lebensphasen und brachten ihre konkreten Erfahrungen ein.
Unterstützt wird der Aufbau der Thüringer Präventionsketten von der Auridis Stiftung und dem Institut für kommunale Planung und Entwicklung.


Brit Wollschläger
Pressesprecherin