Unterstützung der Bundeswehr weiterhin gefragt
10. Februar 2021 - Kommandeur des Landeskommandos Thüringen besucht Soldaten im Gesundheitsamt in Schleiz / Zusammenarbeit soll verlängert werden / Inzidenz im Saale-Orla-Kreis nahezu unverändert


Schleiz. Ob im Zuge der Kontaktpersonenermittlung, als helfende Hände in personell gebeutelten Altenheimen und Krankenhäusern oder für die Gewährleistung der planmäßigen Arbeit in den Impfzentren der Republik: Dass das Pandemiegeschehen in Deutschland trotz weiterhin zu hoher Fallzahlen einigermaßen im Zaum gehalten wird, liegt auch an der nahezu flächendeckenden Unterstützung der Bundeswehr.
Rund 18.000 Soldatinnen und Soldaten – und damit etwa sechsmal so viele, wie derzeit bei Auslandseinsätzen stationiert sind – kämpfen momentan innerhalb der deutschen Grenzen an der Seite von Gesundheitsämtern, Pflegekräften und Ärzten gegen das Corona-Virus und dessen Auswirkungen. So auch im Saale-Orla-Kreis, wo das Landratsamt seit dem 30. November durch sechs Soldaten bei der so wichtigen Kontaktnachverfolgung unterstützt wird.
Von deren Arbeit sowie dem aktuellen Infektionsgeschehen im Saale-Orla-Kreis machte sich am heutigen Mittwoch der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen, Oberst Georg Oel, bei einem Vor-Ort-Besuch ein Bild. Sowohl Landrat Thomas Fügmann als auch Amtsarzt Dr. Torsten Bossert zeigten sich dabei äußerst zufrieden mit der Unterstützung durch die Streitkräfte. „Die Soldaten haben uns in einer sehr schwierigen Zeit mit hohen Infektionszahlen viel Arbeit abgenommen und entscheidend dazu beigetragen, dass unser Gesundheitsamt arbeitsfähig blieb. Dafür und auch für die sehr unkomplizierte Zusammenarbeit möchte ich mich herzlich bedanken“, sagte Landrat Fügmann.
„Wir als Bundeswehr sind stolz darauf, dass wir dazu beitragen, Leben zu retten“, entgegnete Oberst Oel und hielt fest, dass der Dienst der Streitkräfte auch von der Bevölkerung wohlwollend anerkannt werde. Darin, dass das Landratsamt seine Aufgaben perspektivisch aber wieder selbstständig wahrnehmen soll, waren sich alle Beteiligten einig.
Wann es soweit sein wird, ist angesichts einer Sieben-Tage-Inzidenz von 153,2 (Stand Mittwoch) jedoch noch nicht absehbar. Der an die Bundeswehr gestellte Hilfeleistungsantrag der Kreisverwaltung ist vorerst bis zum 19. Februar befristet, soll aber möglichst verlängert werden. Im Gespräch ist allerdings eine Reduzierung der momentan sechs auf dann nur noch vier Soldaten zur Kontaktnachverfolgung.
Neben der Bundeswehr-Unterstützung für das Gesundheitsamt in Schleiz und Pößneck sind zwei weitere Soldaten in der Impfstation in Pößneck im Einsatz. Im Schichtbetrieb sorgen sie dort vor allem für einen reibungslosen organisatorischen Ablauf beim Anleiten der Impfwilligen.
Hinsichtlich der Corona-Fallzahlen gab nach nur wenigen Neuinfektionen an den vergangenen beiden Tagen – was insbesondere auf geringe Testkapazitäten am Wochenende zurückzuführen ist – wieder ein deutliches Plus. So wurden dem Gesundheitsamt des Saale-Orla-Kreises zum heutigen Mittwoch 38 Neuinfektionen gemeldet. Schwerpunkte im Orlatal sind Pößneck (8) und die Verwaltungsgemeinschaft Oppurg (7), im Oberland gab es die meisten Neuinfektionen in Schleiz (5), Bad Lobenstein (4) und Remptendorf (4). Ungeachtet der zahlreichen Neuinfektionen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 153,2 (+1,3 zum Vortag) praktisch unverändert.
Pressesprecher
Alexander Hebenstreit