Weiteres Abflachen der Infektionskurve nicht absehbar

17. Februar 2021 - Corona-Fallzahlen im Saale-Orla-Kreis bleiben weiterhin hoch / Starke familiäre Infektions-Häufungen lassen auf Virus-Mutationen schließen

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Schleiz. Nach der üblichen Delle zu Wochenbeginn mit zehn gemeldeten Neuinfektionen zum Montag und fünf neuen Corona-Fällen zum Dienstag stieg die Zahl der Positivbefunde im Saale-Orla-Kreis zum heutigen Mittwoch wieder spürbar an. Das Gesundheitsamt informiert am Mittwoch über 39 weitere Infektionen im Kreisgebiet, womit der Saale-Orla-Kreis noch stärker als das übrige Thüringen vom Bundestrend abweicht.

Während das Robert-Koch-Institut die deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 57,0 angibt, liegt der Wert für Thüringen (111,6) doppelt und für den Saale-Orla-Kreis (176,8) gar dreimal so hoch. „Das stimmt einen nachdenklich“, sagte Landrat Thomas Fügmann in der heutigen Sitzung des Pandemiestabs und hielt fest, dass die Infektionszahlen einfach viel zu hoch seien. „Ein Zuwachs von 39 Fällen wäre für eine ganze Woche akzeptabel, aber nicht für einen einzelnen Tag“, so der Landrat.

Der aktuelle Trend macht nur wenig Hoffnung auf schnelle Besserung. „Wie in den Nachbarlandkreisen Saalfeld-Rudolstadt und Hof ist es auch bei uns so, dass die Infektionszahlen schon seit mehr als einer Woche nicht mehr sinken. Sie stagnieren oder drohen gar wieder anzusteigen. Im Landkreis Hof gibt es mit rund 30 Prozent sogar eine der deutschlandweit höchsten Rate an festgestellten Mutationen“, erklärt Amtsarzt Dr. Torsten Bossert.

Einen aussagekräftigen Einblick in den Anteil der Coronavirus-Mutationen im Saale-Orla-Kreis gibt es aktuell noch nicht, doch auch hier sprechen die Indizien für eine zunehmende Verbreitung. Das zeigt sich insbesondere bei größeren familiären Infektions-Häufungen.

„In diesem Ausmaß kennen wir das aus dem vergangenen Jahr nicht. Mitunter hatte sich nicht einmal der Ehepartner angesteckt, aber mittlerweile haben wir Cluster, bei denen innerhalb einer Familie zehn Personen vom Kleinkind bis zur Großmutter positiv sind“, so Dr. Torsten Bossert. Er schließt daraus, dass dafür die deutlich ansteckenderen Virusvarianten verantwortlich sein müssen.

Infektionsschwerpunkt im Saale-Orla-Kreis bleibt weiterhin Neustadt, wo im Vergleich zum Vortag sieben weitere Fälle hinzukamen. Auch darüber hinaus ist das Orlatal mit je fünf Neuinfektionen in der VG Oppurg und der VG Ranis-Ziegenrück sowie je vier Fällen in Pößneck und der VG Triptis stärker betroffen. Die meisten Neuinfektionen des Oberlandes wurden in Bad Lobenstein (4) und Schleiz (3) festgestellt.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit