Wenige Neuinfektionen sind kein Grund zur Erleichterung
13. April 2021 - Wochenend-Effekt lässt Inzidenz im Saale-Orla-Kreis sinken / 4 Prozent der Bürgertests in Schnellteststationen positiv / Quarantäne entfällt für vollständig Geimpfte


Schleiz. Trotz nur neun gemeldeter Neuinfektionen zum heutigen Dienstag bleibt die Corona-Situation im Saale-Orla-Kreis angespannt. Aufgrund der geringeren Testkapazitäten an den Wochenenden ist Dienstag häufig der Wochentag mit den wenigsten gemeldeten Neuinfektionen, so dass das Absinken der Sieben-Tage-Inzidenz auf 203,0 nur eine Momentaufnahme sein dürfte.
„Entsprechend dem bundesweiten Trend ist leider davon auszugehen, dass die Fallzahlen auch im Saale-Orla-Kreis eher steigen werden statt zu sinken – und zwar unabhängig vom erhöhten Testaufkommen in den Zentren für den Bürgertest“, so Amtsarzt Dr. Torsten Bossert.
So wurden in den zentralen Schnellteststationen des Landkreises (Neustadt, Pößneck, Rosenthal, Schleiz und Triptis) in der vergangenen Woche 1077 Corona-Tests durchgeführt, wovon 43 – also rund 4 Prozent – positiv ausfielen. Zu beachten ist, dass diese Zahl nicht mit Neuinfektionen gleichzusetzen ist.
Inzwischen werden im Saale-Orla-Kreis alle Kontaktpersonen und Infizierten zum planmäßigen Ende ihrer Quarantäne getestet, so dass ein Teil der positiven Schnelltests auf bereits nachweislich Infizierte entfällt. Zudem weisen Schnelltests eine gewisse Fehlerquote auf, weswegen positive Ergebnisse noch mittels PCR-Test überprüft werden müssen.
Neben dem verpflichtenden Test zum Ende der Quarantäne gibt es eine weitere zentrale Neuerung im Zusammenhang mit der angeordneten Isolation. So müssen sich vollständig gegen Covid-19 geimpfte Menschen nach einer Expositionszeit (die Dauer bis der Impfschutz wirksam ist) von 14 Tagen nicht mehr in Quarantäne begeben, wenn sie engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten. Gleiches gilt für Genesene, die nachweislich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert waren und mit einer Impfdosis geimpft wurden.
Allerdings schränkt das Robert-Koch-Institut ein: „Entwickelt die Kontaktperson trotz vorausgegangener Impfung Symptome, so muss sie sich in einer Selbstisolierung begeben und eine zeitnahe Testung veranlassen.“
Pressesprecher
Alexander Hebenstreit