Mit neuer Soleanlage gut gerüstet für Winterdienst auf den Straßen

21. Oktober 2021 - Im Kreisbauhof Schleiz-Wüstendittersdorf wurde nach 25 Jahren neue Anlage in Betrieb genommen

Männer vor AnlageMänner vor Anlage

Schleiz. Im Kreisbauhof des Saale-Orla-Kreis, in Wüstendittersdorf bei Schleiz, wurde heute eine neue Soleanlage in Betrieb genommen. Die Anlage, die im Oktober aufgebaut wurde, stellt in einem kontinuierlichen und vollautomatischen Prozess gebrauchsfertige Sole her, informiert Andreas Freund, Fachdienstleiter Tiefbau und Kreisstraßen. Im Rahmen der Winterdiensteinsätze wird bei den Streuvorgängen das Streusalz mit Sole benetzt, sodass das Salz auf der Straßenoberfläche haftet und Wehverluste vermieden/minimiert werden. Die hergestellte Sole wird dazu in die (je 1200-Liter)-Tanks der Feuchtsalz-Aufbaustreuer auf den Winterdienstfahrzeugen gepumpt und dem Salz, das gestreut wird, im Verhältnis von 70:30 beigemischt.

Die Soleanlage hat ein Fassungsvermögen von 8 Kubikmetern Sole, eine Löseleistung von zirka  2.500 l/h und wird durch zwei Salzsilos mit einem Fassungsvermögen von 36 und 25 Tonnen mit Salz befüllt. Die neue Anlage besteht aus der Soleanlage selbst und einem neuen Silo für 36 Tonnen Salz. Die Kosten für die Anlage, die die vorherige 25 Jahre alte Anlage ersetzt, beziffert Andreas Freund  auf rund 95 000 Euro.

Im Kreisbauhof in Pößneck befindet sich ebenfalls eine solche Anlage.
„Insgesamt ist der Fachdienst Tiefbau/Kreisstraßen für die bevor stehende Winterdienstsaison auf den Kreisstraßen gut vorbereitet“, betonte Landrat Thomas Fügmann und drückte seine Hoffnung aus, das kein allzu harter Winter in der Region eintreten möge.

Der Winterdienst, Räum- und Streudienst wird auf den freien Strecken der 79 Kreisstraßen des Saale-Orla-Kreises auf einer Länge von 212,93 km durchgeführt. Im Normalfall wird der Winterdienst in zwei Schichten von Montag bis Freitag, von drei Uhr früh bis 20 Uhr abends durchgeführt. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen – wie etwa Regen mit Glatteisbildung, starken Schneefälle oder Schneeverwehungen – wird der Einsatz durch einen Rufbereitschaftsdienst abgesichert. Die Zahl der Bereitschaftspersonen richtet sich nach den vorherzusehenden Witterungsbedingungen.

Für den Winterdienst auf den Kreisstraßen des Saale-Orla-Kreises stehen insgesamt 12 Fahrzeuge mit der notwendigen Streu- und Räumtechnik zur Verfügung, je vier an den Standorten Bad Lobenstein, Pößneck und Schleiz/Wüstendittersdorf.

Die Länge der Ortsdurchfahrten im Zuge des 274,299 km langen Kreisstraßennetzes beträgt 61,367 km. Für die Organisation und Durchführung des Winterdienstes innerhalb der Ortsdurchfahrten sind gem. § 49 ThürStrG die jeweiligen Städte und Gemeinden entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit verpflichtet. Für Tauschstrecken gelten die jeweiligen Vereinbarungen mit den betroffenen Gebietskörperschaften. Es wird generell Streusalz überwiegend in Verbindung mit Sole (Feuchtsalz) verwendet. In den Ortsdurchfahrten wird im Falle extremer Wetterlagen (Gefahr in Verzug), seitens der Straßenwärter/Winterdienstfahrer entsprechend dem § 9 ThürStrG eine „verkehrsmäßige Reinigung“ zur Gefahrenabwehr durchgeführt.

An besonders von Verwehungen gefährdeten Straßenabschnitten werden durch die Kreisstraßenmeisterei insgesamt 8.000 Meter Schneefangzäune im Saale-Orla-Kreis aufgestellt.

In Vorbereitung des Winterdienstes 2021/2022 wurden bis jetzt insgesamt ca. 1.600 Tonnen Salz an den drei Standorten in Bad Lobenstein, Schleiz und Pößneck eingelagert. Die Lieferung weiterer Tonnagen an Streusalz erfolgt im Laufe des Winterhalbjahres in Abhängigkeit vom Verbrauch. Im vergangenen Winterdienst-Zeitraum lag der Verbrauch mit 3500 Tonnen sehr hoch. Mit steigenden Kosten für die bevorstehende Winterdienstsaison müsse allein wegen der aktuell stark gestiegenen Diesel-Preise gerechnet werden, informierte Fachdienstleiter Andreas Freund.

Pressesprecherin
Brit Wollschläger