Starke Frost-Tau-Wechsel sorgen im Winterdienst für enormen Kostenanstieg

19. März 2021 - Fachdienst Kreisstraßen des Landratsamtes bilanziert zum kalendarischen Frühlingsanfang deutlich größere Verbräuche an Streusalz und Diesel sowie Frostschäden auf Kreisstraßen

Winterdienst-Fahrzeug im Einsatz im Saale-Orla-Kreis / Rennstrecke OberböhmsdorfWinterdienst-Fahrzeug im Einsatz im Saale-Orla-Kreis / Rennstrecke Oberböhmsdorf

Schleiz. Noch ist sie trotz des anstehenden kalendarischen Frühlingsanfangs nicht beendet – die Winterdienstsaison 2020/2021. Aber schon jetzt steht fest: Der Winterdienst auf den Kreisstraßen im Saale-Orla-Kreis war einer der aufwändigsten und teuersten der vergangenen Jahre. „Die Ausgaben für Salz und Diesel im Rahmen des Winterdienstes sind im Januar und Februar quasi explodiert“, sagt Andreas Freund, der Fachdienstleiter Kreisstraßen im Landratsamt.

„Ab dem 2. Januar 2021 gab es drei extreme Wintereinbrüche, sozusagen drei Wellen, mit intensiven Schneefällen und anschließenden Tauperioden. Mitte Februar lagen die Temperaturen im Kreisgebiet teilweise unter -20° C.“ Diese extremen Frost-Tau-Wechsel stellen den Worst-Case, den schlimmsten Fall, für den Winterdienst dar. „Im Rahmen der Glättebekämpfung musste immer wieder neu Salz aufgelegt werden, weil das Salz durch die Tauperioden quasi von den Straßen gespült wurde und sich auf den Straßen gefährliche überfrierende Nässe bilden konnte“, erklärt Andreas Freund.

So mussten im Winter 2020/21 bislang ca. 2600 Tonnen Salz auf den Kreisstraßen im Saale-Orla-Kreis gestreut werden. In den vergangenen Jahren waren es im Durchschnitt 2000 Tonnen Salz. So wurden im 2019/2020 lediglich ca. 950 Tonnen gestreut, im nicht enden wollenden Winter 2012/2013 waren ca. 4500 Tonnen Salz.

Die Mitarbeiter des Kreisbauhofes waren auf 12 Fahrzeugen im Schichtdienst sieben Tage die Woche im Einsatz. „Ein Kompliment an unsere Mitarbeiter für ihren engagierten Einsatz zu buchstäblich jeder Tages- und Nachtzeit bei diesen Bedingungen“, so Freund.
Pro Runde absolvierte die Fahrzeugflotte damit jeweils 1000 Kilometer. Dieselverbrauch und Verschleiß durch und an den Fahrzeugen sowie damit verbundene Kosten erhöhten sich dementsprechend.  

Das stärkste Schneeaufkommen dieser Winterdienstsaison gab es mit bis zu 50 Zentimeter Neuschnee im gesamten Kreisgebiet in der Nacht vom 7. zum 8. Februar. Die Fahrer waren seit Ein Uhr im Dauereinsatz, wodurch es gelang, alle Kreisstraßen befahrbar und verkehrssicher zu halten. „Es musste keine Kreisstraße gesperrt werden, alle Orte waren erreichbar“, erinnert Andreas Freund. Zuvor hatte es mehrmals starke Schneeverwehungen, besonders in höheren Lagen des Kreisgebietes, gegeben. Die Schneefräse musste allerdings nicht zum Einsatz kommen.

Die Auswirkungen dieses anspruchsvollen Winters stellen sich nun auch in Form von Straßenschäden dar. Die extremen Frost-Tau-Wechsel und die starke Befahrung haben an vielen Stellen zu Rissen und Aufbrüchen im Straßenbelag geführt. Hierdurch wurden zum Teil auch Trinkwasserversorgungsleitungen beschädigt. Im Frühjahr werden auf den 79 Kreisstraßen mit einer Gesamtlänge von 275 Kilometer die Frostschäden erfasst und im Rahmen der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit durch die Kreisstraßenmeisterei beseitigt.

Pressesprecherin
Brit Wollschläger