Allgemeinverfügung für Saale-Orla-Kreis wird verlängert

12. März - Kitas und Schulen bleiben aufgrund des breit gestreuten Infektionsgeschehens geschlossen / Verspätete Datenmeldung an Robert-Koch-Institut / Bundeswehr hilft in Schleizer DRK-Heim

Illustration Thema Corona - Schule - Schüler mit Maske im leeren KlassenraumIllustration Thema Corona - Schule - Schüler mit Maske im leeren Klassenraum

Schleiz. Die noch bis einschließlich Montag, 15. März, gültige Allgemeinverfügung für den Saale-Orla-Kreis wird ohne inhaltliche Veränderungen bis Gründonnerstag (1. April) verlängert. Das bedeutet, dass bis dahin nicht nur die nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr bestehen bleibt, sondern auch dass Kindergärten und Schulen lediglich eine Notbetreuung anbieten dürfen. Offiziell verkündet wird die verlängerte Allgemeinverfügung am Montag, so dass sie am folgenden Dienstag in Kraft treten kann.

„Leider ist es so, dass die Infektionszahlen aufgrund der Virusmutationen eher steigen als sinken. Aus diesem Grund können wir es zum jetzigen Zeitpunkt nicht verantworten, die Kindergärten und Schulen wieder zu öffnen. Die Einrichtungen sind vielleicht nicht die entscheidenden Treiber der Pandemie, aber auch dort spielt sich das Infektionsgeschehen ab“, so Landrat Thomas Fügmann.

Momentan gibt es in mehreren Kindergärten und Schulen angeordnete Quarantänemaßnahmen infolge bestätigter Corona-Infektionen – und das obwohl nur eine Notbetreuung angeboten wird. Im besonders stark betroffenen Nachbarlandkreis Greiz, wo Kitas und Schulen eine Woche länger geöffnet waren, entfallen nach Angaben der Kreisverwaltung sogar rund ein Drittel der aktuellen Corona-Fälle auf Kita- und Schulkinder.

Für den Saale-Orla-Kreis selbst ist die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz zwar zum heutigen Freitag auf unter 200 gesunken, aber das liegt allein an einer verspäteten Datenmeldung an das Robert-Koch-Institut, so dass in dessen Statistik keine neuen Fälle hinzukamen. Tatsächlich berichtet das Gesundheitsamt von 59 Neuinfektionen für den Saale-Orla-Kreis und damit dem höchsten Tageszuwachs seit Januar. Die meisten Positivbefunde entfallen auf Bad Lobenstein (12), Schleiz (11) und Saalburg-Ebersdorf (7). Die übrigen Neuinfektionen verteilen sich – mit Ausnahme von Hirschberg – auf alle weiteren selbstständigen Städte und Einheitsgemeinden sowie Verwaltungsgemeinschaften des Landkreises.

Kein Infektionsgeschehen gibt es derzeit in den Seniorenheimen des Landkreises. Die einzige Ausnahme bildet das DRK-Pflegeheim in Schleiz. Hier gab es zwar seit zwei Tagen keine weiteren Neuinfektionen, doch aufgrund von Quarantänemaßnahmen fällt rund die Hälfte des Personals aus. Aus diesem Grund sollen nun Soldaten als helfende Hände für Betreuungs- und Hauswirtschaftsleistungen zum Einsatz kommen.

„Über das Wochenende haben sich sechs Ehrenamtliche des DRK zur Verfügung gestellt, am Montag kommt die Bundeswehr. Das hilft uns wirklich sehr, um die grundlegende Versorgung sicherzustellen“, erklärt der DRK-Kreisvorsitzende Ralf Adam und ergänzt, dass die Pflegearbeiten weiter von Fachpersonal durchgeführt werden. Derzeit sind 17 Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung mit dem Coronavirus Infiziert, fünf von ihnen werden im Krankenhaus behandelt.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit