Befristung aufgehoben: Ortsdurchfahrt von Gefell bleibt dauerhaft vom Schwerlastverkehr befreit

11. Januar 2024 - Auswertung zeigt: Tonnagebeschränkung bringt spürbare Verbesserungen für Gefell, ohne benachbarte Regionen zu benachteiligen / Zusätzliche Erleichterung für Landwirte

Ein Verkehrsschild bei Dobareuth weist auf die Sperrung der Ortsdurchfahrt Gefell für den Schwerlastverkehr hin.Ein Verkehrsschild bei Dobareuth weist auf die Sperrung der Ortsdurchfahrt Gefell für den Schwerlastverkehr hin.

Gefell. Seit inzwischen einem Jahr dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger von Gefell über eine gestiegene Lebensqualität freuen. Anfang Januar 2023 konnte nach einem langwierigen Prozess die Tonnagebeschränkung für die Ortsdurchfahrt der Stadt umgesetzt werden, was bedeutet, dass seither (fast) kein Schwerlastverkehr mehr durch den Ort fährt.

Um herauszufinden, wie sich diese Einschränkung auf den übrigen Verkehr auswirkt und ob sie überhaupt einen Mehrwehrt für die Gefeller Bevölkerung mit sich bringt, wurde die Tonnagebeschränkung zunächst befristet angeordnet. Es folgte ein intensives Monitoring, das inzwischen abgeschlossen ist. Nach Auswertung aller Ergebnisse erfolgte eine Abstimmung unter den beteiligten Behörden in Thüringen, Bayern und Sachsen, nach der nun feststeht, dass die Sperrung der Ortsdurchfahrt von Gefell für den Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen dauerhaft aufrechterhalten wird. Die Umsetzung erfolgt durch eine entsprechende Allgemeinverfügung, die der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, am heutigen Donnerstag unterzeichnete.

„Das Ziel der Verkehrsmaßnahme wurde erreicht, weswegen wir sie nun dauerhaft beibehalten“, sagt Thomas Fügmann und erklärt: „Der Schwerlastverkehr in Gefell hat sich von einem Anteil von 24 Prozent auf 5 Prozent verringert. Dadurch ist auch die Lärmbelastung deutlich gesunken und zwar um rund 10 Dezibel am Tag und rund 8 Dezibel in der Nacht.“ Konkret wurde festgestellt, dass die Immissionswerte tagsüber von 76,2 auf 66,1 Dezibel zurückringen und nachts von 68,8 auf 60,9 Dezibel.

Gleichzeitig verringerte sich der Ausstoß von Schadstoffen und Feinstaub in einem erheblichen Maße, wodurch sich die Lebensqualität der Menschen in Gefell insgesamt verbesserte. Auch die Verkehrssicherheit hat sich durch den verringerten Schwerlastverkehr erhöht. „Die Wege zur Schule und zum Kindergarten sind sicherer geworden, auch die Bewohner des Michaelisstifts profitieren von der allgemeinen Verkehrsberuhigung. Die positiven Effekte sind auch in weiteren Orten entlang der B2 spürbar geworden. Der Schwerlastverkehr rollt nun über die Autobahn“, erklärt Landrat Thomas Fügmann.

Eine gute Nachricht gibt es zudem für die Landwirte der Region: die Aufstellung des Zusatzzeichens „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“. Die Landwirte in und um Gefell hatten grundsätzlich Verständnis für die Sperrung gezeigt, was auch in persönlichen Gesprächen mit dem Landrat und Mitarbeitern immer wieder geäußert wurde. Allerdings wünschten sich die Agrarbetriebe mehr Flexibilität und weniger bürokratischen Aufwand, um die Ortsdurchfahrt Gefell für ihre Arbeit zu nutzen.

„Durch die Aufstellung des Zusatzzeichens ‚Landwirtschaftlicher Verkehr frei‘ können die Landwirte nun ihre Felder und Anlagen im Bereich Gefell jederzeit anfahren, können Wetterentwicklungen bei der Aussaat und Ernte spontan berücksichtigen. Die Bewirtschaftung der Flächen und Ställe in und um Gefell wird dadurch kostengünstiger und unkomplizierter“, so Landrat Fügmann abschließend.

Die neue Allgemeinverfügung zur unbefristeten Umsetzung der Tonnagebeschränkung tritt formell zum 12. Januar 2024 in Kraft und kann unter www.saale-orla-kreis.de im Bereich Aktuelles / Öffentliche Bekanntmachungen nachgelesen werden. Die Erleichterungen für den landwirtschaftlichen Verkehr gelten, sobald die entsprechenden Schilder aufgestellt worden sind.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit