Ehrenmedaille des Saale-Orla-Kreises an fünf verdiente Bürgerinnen und Bürger verliehen

29. Juni 2023 - Würdigung ehrenamtlichen Engagements als entscheidende Stütze des gesellschaftlichen Zusammenlebens steht im Mittelpunkt des Jahresempfangs des Landrates auf Schloß Burgk

Gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Beigeordneten zeichnete der Landrat fünf Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrenmedaille des Saale-Orla-Kreises aus. Von links: Dagmar Frotscher, Klaus Herden, Dr. Allam Hanna, Katrin Gersdorf, Almut Lukas, Jana Reinhardt, Christian Herrgott, Jörg Langer und Thomas Fügmann.Gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Beigeordneten zeichnete der Landrat fünf Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrenmedaille des Saale-Orla-Kreises aus. Von links: Dagmar Frotscher, Klaus Herden, Dr. Allam Hanna, Katrin Gersdorf, Almut Lukas, Jana Reinhardt, Christian Herrgott, Jörg Langer und Thomas Fügmann.

Burgk. Zum inzwischen dritten Mal lud Landrat Thomas Fügmann am Mittwochabend zu seinem Jahresempfang nach Schloß Burgk ein und wie bei solchen Anlässen üblich, durften auf der Gästeliste zahlreiche Vertreter der hiesigen Politik und Wirtschaft nicht fehlen. Ganz besonders aber – und auch das wurde beim Blick auf die Besucherreihen im historischen Rittersaal deutlich – dient diese Veranstaltung dazu, außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement in einem feierlichen Rahmen zu würdigen.

Entsprechend verwundert es nicht, dass es dem Landrat ein spürbares Bedürfnis war, in seinen Ausführungen gleich mehrfach zu betonen, welch unersetzliche und zentrale Stellung das Ehrenamt an Saale und Orla einnimmt. „Man kann es gar nicht hoch genug schätzen, welche Leistungen tagein, tagaus im Saale-Orla-Kreis ehrenamtlich erbracht werden“, so Thomas Fügmann. Und so wurden als Anerkennung eines beachtlichen Einsatzes für die Region und gleichzeitig als Höhepunkt des Jahresempfangs fünf verdiente Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrenmedaille des Saale-Orla-Kreises ausgezeichnet.

Nachdem sich der Kreistag in nicht öffentlicher Abstimmung für sie ausgesprochen hatte, wurde die Ehrenmedaille an folgende Personen verliehen:

Dr. Allam Hanna wurde für sein ausdauerndes ehrenamtliches Engagement geehrt, mit dem er insbesondere seine Heimatstadt Saalburg-Ebersdorf vorangebracht hat. Das große Interesse des akribischen Lokalpolitikers für die Region zeigt sich nicht zuletzt an seiner Mitgliedschaft in vielen Vereinen, wobei er nicht an den Stadtgrenzen Halt macht, sondern seinen Erfahrungsschatz seit vielen Jahren auch zum Wohle der umliegenden Orte und des gesamten Landkreises einbringt.

Dagmar Frotscher erhielt die Ehrenmedaille des Saale-Orla-Kreises insbesondere für ihren schon fast ein halbes Jahrhundert währenden Einsatz im sozialen Bereich; in erster Linie bei der Volkssolidarität Pößneck und der Kirchgemeinde Pößneck-Jüdewein. Mit ihrer herzlichen Art, aber auch der nötigen Beharrlichkeit hat sie nicht nur ein offenes Ohr, wenn Menschen in ihrer Umgebung Unterstützung brauchen, sondern hilft auch ganz konkret dabei, Probleme pragmatisch zu lösen.

Über die wohlverdiente Würdigung für ein beeindruckendes Lebenswerk durfte sich Klaus Herden freuen. Sei es für die Kirche, die Natur, den Denkmalschutz oder einfach das bessere Miteinander der Menschen: Er hinterließ in vielerlei Hinsicht seine Spuren. Untrennbar ist sein Name mit der Erfolgsgeschichte um die Nikolauskapelle in Dörflas, der kleinsten Kirche Mitteldeutschlands, verbunden. Auch dass das Dreba-Plothener Teichgebiet heute solch ein kostbares Naherholungs- und Naturschutzgebiet ist, ist nicht zuletzt seinem jahrzehntelangen Wirken zu verdanken.

Die Jüngste im Bunde der Ausgezeichneten ist Jana Reinhardt, der für ihren ehrenamtlichen Einsatz bei der Feuerwehr gedankt wurde, mindestens genauso sehr aber für das positive Bild, das sie als vielfältig aktive Feuerwehrfrau in der Öffentlichkeit zeichnet. Als Mutter zweier schulpflichtiger Kinder brachte sie es im Feuerwehrsport bis zur Europameisterin und auch mit ihrer Nebentätigkeit als Stuntfrau für fast 50 deutsche und internationale Filmproduktionen darf sie als vortreffliches Aushängeschild für den Landkreis gelten.

Im Jahr des 100. Jubiläum des Schleizer Dreiecks erhielt zudem mit Jörg Langer ein Mann die Ehrenmedaille des Saale-Orla-Kreises, der seit über 40 Jahren einen Großteil seiner Freizeit für die älteste Naturrennstrecke Deutschlands aufbringt und in seinem Engagement weit über das übliche Maß hinausgeht. Angefangen vom Einsatzleiter der Sportordner übernahm er über die Zeit verschiedenste Funktionen im MSC Schleizer Dreieck, dem er seit 2021 vorsteht. Ebenso ausdauernd ist sein Engagement für den Schleizer Karnevalsverein, dem er inzwischen auch schon fast 30 Jahre angehört.

Im Hinblick auf die unschätzbaren Dinge, die allein diese fünf Personen geleistet haben, unterstrich Landrat Thomas Fügmann noch einmal: „Im Saale-Orla-Kreis hat viel zu bieten, aber eine Sache ist wirklich besonders großartig: das Ehrenamt.“

Darüber hinaus nutzte der Landrat noch vor den Ehrungen die Gelegenheit, seine Gäste mit einer kurzen Rede voller – wie er sagte – Gedankensplitter, an seiner Sicht auf die wichtigsten Entwicklungen im Landkreis teilhaben zu lassen. Vom Ausklang der Corona-Pandemie über den Krieg in der Ukraine mit all seinen auch hier zu spürenden Folgen bis hin zum Thema Waldsterben sprach Thomas Fügmann Probleme an. Zugleich ging er aber auch auf freudige Anlässe ein, wie die Vergabe der Landesgartenschau an die Städte des Orlatals, die eine Chance für die Weiterentwicklung des gesamten Saale-Orla-Kreis sei, oder den bevorstehenden 30. Geburtstag des Landkreises. „Bei allen Herausforderungen und Schwierigkeiten ist der Saale-Orla-Kreis für mich eine Erfolgsstory“, so der Landrat.

Und auch das kommende „Superwahljahr“ mit einer ganzen Reihe von Urnengängen sprach Thomas Fügmann an und sagte unter dem Beifall seiner Gäste. „Ich möchte keine klugen Ratschläge geben, aber als jemand, der die Hälfte seines Lebens in der DDR und die andere Hälfte in der Bundesrepublik gelebt hat, wünsche ich mir, dass die Bürger bei der Wahl immer an die Demokratie denken, die aus meiner Sicht die beste Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens ist.“

Ansonsten aber hielt sich der Landrat mit seiner Redezeit zurück und überließ das Unterhaltungsprogramm im Wesentlichen dem Streichorchester „musica visenta“ aus Schleiz. Unter der Leitung und kurzweiligen Moderation von Stefan Kothner wussten die größtenteils jungen Musiker das Publikum im Rittersaal von Schloß Burgk zu begeistern und verliehen dem Jahresempfang des Landrates so einen würdigen Rahmen.


Pressesprecher
Alexander Hebenstreit