Erste Testergebnisse von Polterabend-Teilnehmern liegen vor

10. September 2020 - Erste Auswertung von umfassendem Test von Landratsamt und Med.Punkt erbringen keine weiteren Corona-Fälle / Unabhängig vom Geschehen in Rosenthal gibt es dennoch eine Neuinfektion im Landkreis

In einem von der Feuerwehr bereitgestellt Zelt, nahm der Fachdienst Gesundheit gemeinsam mit dem Team des Med.Punkt Rennsteig Abstriche von 82 Teilnehmern des Polterabends in Rosenthal am Rennsteig. Rund die Hälfte der Ergebnisse liegt inzwischen vor.In einem von der Feuerwehr bereitgestellt Zelt, nahm der Fachdienst Gesundheit gemeinsam mit dem Team des Med.Punkt Rennsteig Abstriche von 82 Teilnehmern des Polterabends in Rosenthal am Rennsteig. Rund die Hälfte der Ergebnisse liegt inzwischen vor.

Schleiz. Bei einem großflächig angelegten Testverfahren überprüfte der Fachdienst Gesundheit des Landratsamt Saale-Orla-Kreis mit tatkräftiger Unterstützung des Med.Punkt Rennsteig am Dienstag und am Mittwoch 82 Personen, die in der vergangenen Woche an einem Polterabend in Rosenthal am Rennsteig teilnahmen. Bis Donnerstagmittag lagen die Ergebnisse der 43 Corona-Abstriche von Dienstag vor: Alle sind negativ.

Für Entwarnung ist es angesichts noch 39 ausstehender Ergebnisse zwar zu früh, aber auch alle Abstriche der Polternden, die bislang aus anderen Labors gemeldet wurden, fielen negativ aus. Insofern darf man vorsichtig optimistisch sein, dass sich der Polterabend zu keinem sogenannten Superspreader-Event – also einem Ereignis bei dem sich das Virus in unkontrollierbarem Ausmaß ausbreitet – wurde. Da eine Infektion trotz eines negativen Testergebnis‘ nicht ausgeschlossen werden kann, befinden sich die betroffenen Personen gemäß der Richtlinien des Robert-Koch-Instituts weiter in Quarantäne.

„Der Dank des Landratsamtes geht an den Med.Punkt Rennsteig und auch an die Feuerwehr für die Bereitstellung des Zeltes“, sagte Amtsarzt Dr. Torsten Bossert nach Abschluss der in Blankenstein durchgeführten Testreihe. Damit bleibt es nach aktuellem Kenntnisstand bei zwei infizierten Personen bei dem Polterabend, die sich mutmaßlich zuvor beim Junggesellenabschied in Ungarn angesteckt hatten. „Der im Saale-Orla-Kreis wohnende, positiv getestete Mann wurde vom Fachdienst Gesundheit unangekündigt besucht. Alle Quarantänebedingungen wurden korrekt eingehalten, Krankheitszeichen liegen nicht vor“, informiert Dr. Torsten Bossert.

Wenig Verständnis zeigt der Mediziner für vereinzelte Maßnahmen, die der Corona-Fall in Rosenthal am Rennsteig nach sich zog. So wurden in Einrichtungen des betreuten Wohnens eigenständig Besuchsverbote erlassen – die inzwischen wieder aufgehoben sind. Auch wurde dem Fachdienst Gesundheit von Schulen berichtet, die sich weigerten, quarantänisierten Kindern Lernmittel herauszugeben. „Diese überzogenen Maßnahmen haben bzw. hatten keine Rechtsgrundlage und waren nicht mit dem Fachdienst Gesundheit abgesprochen“, moniert Fachdienstleiter Dr. Torsten Bossert.

Eine Neuinfektion im Saale-Orla-Kreis gibt es dennoch zu vermelden, die jedoch in keinem Zusammenhang mit dem Polterabend steht. Einem im Oberland lebenden Mann, der sich nach erheblichen Beschwerden testen ließ, wurde das Coronavirus SARS-CoV-2 nachgewiesen. Mutmaßliche Ansteckungsquelle ist ein Familienbesuch aus Niedersachen, der inzwischen auch positiv getestet wurde. In Zusammenhang mit dem Fall wurden sieben Personen quarantänisiert, fünf davon aus dem Saale-Orla-Kreis. „Für Kita- oder Schulschließungen besteht derzeit kein Grund. Alle notwendigen Maßnahmen wurden vom Fachdienst Gesundheit ergriffen“, beschwichtigt Dr. Torsten Bossert.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit