Saale-Orla-Kreis bittet Bundeswehr um Hilfe

24. November 2020 - Unterstützung zum Durchführen von Corona-Tests und zur Kontaktnachverfolgung erbeten / 25 Neuinfektionen treiben Sieben-Tage-Inzidenz auf nächsten Rekordwert

Im Juli stellte sich der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen, Oberst Georg Oel (links) im Beisein von Ralph Kiesewalter vom Kreisverbindungskommando im Saale-Orla-Kreis bei Landrat Thomas Fügmann vor. Nun hofft die Kreisbehörde auf Unterstützung durch die Streitkräfte bei der Pandemiebekämpfung.Im Juli stellte sich der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen, Oberst Georg Oel (links) im Beisein von Ralph Kiesewalter vom Kreisverbindungskommando im Saale-Orla-Kreis bei Landrat Thomas Fügmann vor. Nun hofft die Kreisbehörde auf Unterstützung durch die Streitkräfte bei der Pandemiebekämpfung.

Schleiz. „Wir bitten die Bundeswehr, uns zu unterstützen.“ Mit diesen Worten informierte Amtsarzt Dr. Torsten Bossert den Pandemiestab des Landratsamts Saale-Orla am Dienstagvormittag über die nun erbetene Hilfe durch die Streitkräfte, wie sie bereits vielerorts praktiziert wird. Vorausgesetzt dem Hilfeleistungsantrag wird stattgegeben, sollen die angeforderten Soldatinnen und Soldaten zum Durchführen von Corona-Tests sowie zur Kontaktnachverfolgung eingesetzt werden.

Lange wurde im Saale-Orla-Kreis darauf verzichtet, die Bundeswehr um Unterstützung zu bitten. „Das liegt zum einen daran, dass das hiesige Gesundheitsamt verhältnismäßig gut aufgestellt ist. Zum anderen wollten wir die auch nicht grenzenlos verfügbaren Einsatzkräfte des Bundes nicht denjenigen streitig machen, die deren Hilfe mit Blick auf ihre personellen Ressourcen und das Infektionsgeschehen nötiger hatten als wir“, erklärt Landrat Thomas Fügmann die Zurückhaltung an Saale und Orla.

Bislang wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts von Beschäftigten anderer Bereiche der Kreisbehörde unterstützt. Mit dem rasanten Anstieg der Fallzahlen in den letzten Tagen und der kaum noch zu bewerkstelligenden Kontaktnachverfolgung blieb nun nur noch diese Option. Eine Entscheidung ob und wenn ja, wie viele Soldatinnen und Soldaten bei der Pandemiebekämpfung im Saale-Orla-Kreis aushelfen, dürfte im Laufe der Woche fallen.

Insgesamt verschärft sich das Infektionsgeschehen im Landkreis weiter. Im Vergleich zum Vortag kamen am heutigen Dienstag 25 weitere Personen hinzu, bei denen das Corona-Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei einem Rekordwert von 181,25. Das entspricht 145 nachgewiesenen Neuinfektionen innerhalb einer Woche. Räumlich verteilen sich die letzten 25 Fälle auf Neustadt (2), Pößneck (3), Remptendorf, Schleiz (8) und Tanna (3) sowie die Verwaltungsgemeinschaften Oppurg, Ranis-Ziegenrück (2) und Seenplatte. Vier Positivbefunden konnte der Wohnort noch nicht zugeordnet werden.


Für Rückfragen zum Thema Corona sind die Telefone der Bürgerhotline im Landratsamt Saale-Orla-Kreis unter 03663 / 488-888 von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr erreichbar. Schriftliche Anfragen können via E-Mail an buergerhotline@lrasok.thueringen.de gestellt werden.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit