Saale-Orla-Kreis führt Bezahlkarte für Asylsuchende zum 1. Februar ein

24. Januar 2024 - Saale-Orla-Kreis setzt Ankündigung aus dem Herbst um und schließt sich nach guten Erfahrungen in Greiz dem Modellprojekt des Nachbarlandkreises an

Eine Bezahlkarte des Kartenanbieters Givve, mit dem der Saale-Orla-Kreis künftig zusammenarbeit.Eine Bezahlkarte des Kartenanbieters Givve, mit dem der Saale-Orla-Kreis künftig zusammenarbeit.

Schleiz. Nachdem der Landkreis Greiz in seinem seit 1. Dezember laufenden Pilotprojekt gute Erfahrungen sammelte, führt nun auch der Saale-Orla-Kreis eine Bezahlkarte für Asylsuchende ein. Beginnend vom 1. Februar werden im Landratsamt in Schleiz die limitiert einsetzbaren Bezahlkarten ausgegeben. Damit setzt die Kreisverwaltung die Ankündigung von Landrat Thomas Fügmann aus dem Herbst um, sich dem Greizer Modell anzuschließen, sobald sich dieses als praxistauglich erwiesen habe – was nun der Fall ist.

Um zunächst einmal erste eigene Erfahrungen mit dem System zu sammeln, werden die Karten in einem ersten Schritt für sogenannte Folgeantragsteller eingeführt. Dabei handelt es sich um Menschen, die nach einem abgelehnten Asylantrag erneut in die Bundesrepublik einreisten. Im Saale-Orla-Kreis betrifft das circa 60 Personen, inklusive Kinder.

„Wenn alles funktioniert wie erwartet, werden wir das System mit der Bezahlkarte zum 1. Mai auf alle weiteren Asylsuchenden ausrollen“, erklärt der zuständige Fachdienstleiter im Landratsamt, Holger Wetzel. Eine wesentliche Erleichterung – sowohl für die Asylsuchenden selbst, als auch für die Behörde – stellt der Wegfall des (Verwaltungs-)Aufwands durch die bisherigen Bargeldauszahlungen im Landratsamt dar. Nach einer technischen Anpassung, die zum 1. März erfolgen soll, können die Kartennutzer eine limitierte Summe Bargeld abheben, die ansonsten weiterhin in Schleiz als „Taschengeld“ ausgezahlt werden müsste.

Ist dieses Limit erreicht, kann kein weiteres Bargeld abgehoben, sondern noch nur per Karte gezahlt werden. Zudem sind neben weiteren Funktionen auch Auslandsüberweisungen gesperrt. Dadurch soll einer möglichen Zweckentfremdung der Sozialleistungen durch Geflüchtete vorgebeugt werden. Positiver Nebeneffekt: Ein Großteil des Geldes bleibt im Landkreis, denn die Bezahlfunktion der Karte wird auf das Gebiet des Saale-Orla-Kreises beschränkt sein. Zugleich wird mit dieser räumlichen Beschränkung sichergestellt, dass sich die Asylsuchenden tatsächlich im Saale-Orla-Kreis aufhalten.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit