Saale-Orla-Kreis mit Nachholbedarf beim Impfen

8. Juli 2021 - Der Landkreis liegt sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitimpfungen spürbar unter dem Landesdurchschnitt / Landrat ruft dazu auf, Impfangebote wahrzunehmen

Illustration Thema Corona-Impfung - junger Mann wird geimpftIllustration Thema Corona-Impfung - junger Mann wird geimpft

Schleiz. Das Infektionsgeschehen im Saale-Orla-Kreis bewegt sich momentan im untersten Bereich der Skala. Bei nur zwei Infektionen innerhalb der letzten sieben Tage und damit einer Inzidenz von 2,5 ist das Coronavirus im Landkreis aktuell kaum wahrnehmbar. Und doch sind sich die Fachleute einig: Die Fallzahlen werden nach dem Sommer wieder spürbar ansteigen.

Anders als vor einem Jahr steht den Menschen in Deutschland jedoch mit der Schutzimpfung ein effektives Mittel zur Verfügung, um die Gefahr von Infektionen und damit von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen deutlich zu reduzieren. Allerdings: Das Impfangebot wird von Region zu Region sehr verschieden angenommen.

Wie Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) zeigen, gibt es teils erhebliche Unterschiede bei der Impfquote (Stand 6. Juli). So liegt der Thüringer Spitzenreiter Erfurt sowohl bei der Erst- (59,8 Prozent) als auch bei der Zweitimpfquote (45,6 Prozent) rund 20 Prozentpunkte vor dem Schlusslicht Hildburghausen (37,4 Prozent / 26,5 Prozent).

Aber auch im Saale-Orla-Kreis gibt es Nachholbedarf beim Impfen. Nach Angaben der KVT wurden bis zum Stichtag im Landkreis 32.328 Erst- und 27.485 Zweitimpfungen durchgeführt, wobei hier die Impfungen durch Betriebsärzte sowie in Krankenhäusern nicht berücksichtigt sind. Dennoch liegt die Impfquote mit 42,7 Prozent (Erstimpfung) bzw. 32,2 Prozent (Zweitimpfungen) unterhalb des Landesdurchschnitts, bei den Erstimpfungen sogar auf dem vorletzten Platz.

„Es gibt hierfür neben der persönlichen Einstellung eines jeden Einzelnen sicherlich auch ganz praktische Gründe. Die einzige Impfstation des Landkreises in Pößneck ist für viele Menschen aus dem Oberland schwer zu erreichen, weite Teile des Saale-Orla-Kreises grenzen an Bayern und Sachsen und auch die Impfstellen in den angrenzenden Thüringer Landkreisen in Rudolstadt, Eisenberg und Greiz liegen weit entfernt“, erklärt Landrat Thomas Fügmann mit Blick auf logistische Schwierigkeiten.

Dennoch ruft er dazu auf, das Impfangebot wahrzunehmen – jede und jeder für sich persönlich, aber auch aus Solidarität gegenüber den Mitmenschen. „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, die Impfquote auf ein möglichst hohes Niveau zu bringen, um dem Coronavirus Einhalt zu gebieten. Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger landen in den Krankenhäusern. Und bleiben die Infektionszahlen auf einem überschaubaren Niveau, wird es im Herbst auch keinen Grund für neue Einschränkungen geben“, so der Landrat.

Gerade jetzt, wo ausreichend Impfstoff verfügbar ist, sollte jeder, der die Chance hat, das Angebot ergreifen. Über das Thüringer Impfportal www.impfen-thueringen.de können in fast allen Impfstellen des Freistaats Termine gebucht werden, teilweise noch in dieser Woche. Auch in der Pößnecker Impfstelle gibt es noch freie Termine mit den Impfstoffen von Johnson&Johnson – hier genügt bereits eine Impfung – sowie von BioNTech/Pfizer.

Auch zahlreiche Hausärzte bietet die Corona-Schutzimpfung an. Je nach Nachfrage kann es hier jedoch zu etwas längeren Wartezeiten kommen.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit