Ergebnisse zu Mobilitätsanalyse für den Saale-Orla-Kreis veröffentlicht

19. Oktober 2023 - Fokus liegt auf Mobilitätsmöglichkeiten von Personen ohne Auto / Wunsch nach mehr Angeboten in den Abendstunden und am Wochenende sowie Lösungen für den Radverkehr

Zwei Füße stehen an drei Richtungspfeilen auf einer Straße (Symbolfoto).Zwei Füße stehen an drei Richtungspfeilen auf einer Straße (Symbolfoto).

Schleiz. Mobil sein – was heißt das wirklich und was brauchen die Bürgerinnen und Bürger, um mobil zu sein? Diesen Fragen wurden im Rahmen einer durch das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ geförderten Untersuchung zum Thema Mobilität nachgegangen. Dabei wurde von Anfang darauf gesetzt, diese Fragen gemeinsam mit Betroffenen zu beantworten, um zielführende und bedarfsgerechte Entwicklungen anzustoßen. Deshalb wurden im Jahr 2022 eine Befragung sowie zwei Workshops mit Betroffenen durchgeführt. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf Menschen, die noch nicht (Kinder und Jugendliche) oder nicht mehr (i.d.R. ältere Personen) im motorisierten Individualverkehr – also insbesondere mit dem Auto – mobil sind.

Nunmehr liegen die Ergebnisse der Untersuchung vor. Betrachtet man diese, wird deutlich, dass sich die Wünsche der Altersgruppen zum Teil überschneiden. So wird beispielsweise hervorgehoben, dass Mobilitätsangebote flexibler sein sollten und mehr Angebote am Wochenende sowie in den Abendstunden notwendig wären. Daneben sollte – insbesondere für die jüngere Zielgruppe – die Mobilität durch Radverkehr nicht vernachlässigt werden. Dabei steht vor allem die Frage der Sicherheit der Wege im Vordergrund.

Letztlich wurden verschiedene Lösungsvorschläge formuliert sowie nach Machbarkeit und Nutzen für Bürgerinnen und Bürger priorisiert. Unter anderem wurde als Lösungsansatz formuliert, einen sogenannten On-Demand-Verkehr einzuführen. Dies ist ein flexibles Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs, bei dem auf Bestellung Fahrten erfolgen. Dabei wird auch geprüft, ob eine Bündelung möglich ist und ob ab Punkt X der reguläre Linienverkehr genutzt werden kann. Die KomBus GmbH arbeitet bereits an der Einführung, welche voraussichtlich ab Ende 2024 erfolgen wird.

Auch wurde deutlich, dass älteren Menschen die Sicherheit für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs fehlt. Hierfür bietet die KomBus GmbH Mobilitätstrainings an – auch vor Ort. Es konnten schon erste Schulungen in bestehenden Seniorengruppen im Nachgang der durchgeführten Workshops angeboten werden.

Auch die Verbesserung im Radverkehr ist ein Anknüpfungspunkt. Dabei wird es als zentral erachtet, ein Radverkehrskonzept mit Bestand an Radverbindungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu erstellen. Die Erstellung ist für das Jahr 2024 geplant.

Neben den benannten Punkten wurden weitere Ergebnisse festgehalten und Lösungsvorschläge erarbeitet. Wer sich dazu näher informieren möchte, kann dies im Abschlussbericht tiefgründig und umfassend zu tun, aber sich auch mit der Kurzzusammenfassung einen guten Überblick zu verschaffen. Beide Dokumente können im Internet auf www.saale-orla-kreis.de im Bereich Aktuelles / Öffentliche Bekanntmachungen abgerufen werden.

„Wir möchten es nicht versäumen, den Menschen zu danken, die sich in der Befragung bzw. den Workshops eingebracht haben. Denn nur dadurch ist es möglich geworden, die Herausforderungen sowie Lösungsansätze in vorliegender Form zu erarbeiten und diese an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bürger und Bürgerinnen des Landkreises auszurichten“, ergänzt die zuständige Sozialplanerin im Landratsamt, Sandra Steinmark.

Pressesprecher
Alexander Hebenstreit